Ausrufzeit 12.09.2024,
circa 14.10 Uhr (CET)
(+/- 30 Min.)
Paris, 12. Juni 1934
Radierung auf Kupfer, auf beigem Montval-Bütten
49,7x69,7 cm, Plattenkante; 56,8x77,5 cm, Blattgrösse
Unten rechts vom Künstler mit Tourniquet signiert "Picasso"
Geiser/Baer 425/C (v. D), eines der dort erwähnten Exemplare
Bloch 1329
Slg. Georges Bloch, rückseitig mit Stempel "GB" in Quadrat
Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b
Basel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart: Eine Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld],
Bern 1982, Galerie Kornfeld, Pablo Picasso, Graphische Werke 1904-1972,
Fribourg 1994, Musée d’art et d’histoire, Pablo Picasso,
Krumau 1995, Egon Schiele Centrum, Pablo Picasso
Spiez 2015, Schloss Spiez, Pablo Picasso, Von Gauklern, Frauen und Stierkämpfen, ohne Kat.
Ausgesprochen schöner, gratiger Druck. Das Papier minim gebräunt, vereinzelte Fleckchen am äusseren Papierrand. Rückseitg Spuren einer alten Montierung. In sehr guter Erhaltung
Pablo Picasso schuf zwischen Juni und September 1934 fünf Radierungen zum Thema der "Femme Torero". Das Thema des Stierkampfes faszinierte und beschäftigte ihn zeitlebens - sein erstes Gemälde mit diesem Thema lässt sich auf 1889/90 datieren.
Das vorliegende Blatt ist eine seiner grössten Radierungen überhaupt und gilt als eines von Picassos Meisterwerken in dieser Technik und als Hauptblatt der "Femme-Torero-Gruppe". Zusammen mit dem eng verwandten "La Grande Corrida" zeigen alle Blätter einen Stier und Picassos damalige Geliebte Marie-Thérèse Walter als Stierkämpferin. Das Pferd der Frau stürzt zu Boden. Trotz des Sturzes wirkt die Stierkämpferin verzückt, die Frau und der Stier scheinen sich gleich auf die Lippen zu küssen. Picasso identifiziert sich selbst mit dem Stier, der für Männlichkeit und Kraft steht. Picasso war in diesen Jahren hin- und hergerissen; noch war er mit Olga Stepanowna Chochlowa verheiratet, jedoch unsterblich in Walter verliebt, die ihm im Folgejahr 1935 die gemeinsame Tochter Maya gebar. Das vorliegende Blatt kann also durchaus als energiegeladener, innerer Zwiespalt gelesen werden - eine ungemein kraftvolle Darstellung. Lacourière druckte 1939 eine Auflage von 50 Exemplaren auf Bütten, die jedoch nie nummeriert und signiert wurde. Es existieren bloss drei bekannte Abzüge, die Picasso signiert hat, darunter das vorliegende Blatt.
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