1516
Etching on laid paper
18.3x13.3 cm, sheet size
Schoch/Mende/Scherbaum 82
Meder 27/I/c (of II)
The Eberhard W. Kornfeld Collection, Bern, Lugt 913b
Beautiful and very even impression, before the rust stains. In very good condition, trimmed around and just inside the borderline. The round corners of the printing plate not visible
In this highly innovative composition, Dürer makes full use of the freedom of line offered by the etching technique. Surprisingly, his pictorial pretext is one of the most static pictorial traditions in Christian art, the image of Christ on the shroud of St Veronica, known as the "Vera Icon". Dürer himself had created a very traditional version in his engraving of 1513 (Meder 26), in which the shroud is held by two angels. In contrast, the etching varies the image with such openness that ultimately only the viewer's assumed familiarity with the traditional motif allows him to recognise the face of Christ on the shroud blown upwards by a gust of wind. At the same time, Dürer adds a group of angels holding the "Arma Christi", the instruments of the Passion, in the lower part of the picture, thus reintegrating the unusual composition into the Christian pictorial canon.
1516
Radierung auf Bütten
18,3x13,3 cm, Blattgrösse
Schoch/Mende/Scherbaum 82
Meder 27/I/c (v. II)
Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b
Schöner und sehr gleichmässiger Druck, noch vor den Rostflecken. In sehr gutem Zustand, umlaufend auf der Einfassungslinie und knapp innerhalb geschnitten. Die runden Ecken der Druckplatte nicht sichtbar
Dürer gelingt es in dieser höchst innovativen Komposition, die durch die Radiertechnik ermöglichte Freiheit der Linienführung zur Gänze auszureizen. Als thematischer Vorwand dient ihm dazu überraschenderweise eine der vielleicht statischsten Bildüberlieferungen der christlichen Kunst, das als „Vera Icon“ bezeichnete Abbild Christi auf dem Schweisstuch der Hl. Veronika. Dürer selbst hatte in seinem Kupferstich mit der Darstellung des von zwei Engeln gehaltenen Schweisstuchs von 1513 (Meder 26) eine noch ganz der Tradition verhaftete Version geschaffen. Demgegenüber variiert die Radierung die Bildvorgabe mit solcher Offenheit, dass letztlich nur die vorausgesetzte Vertrautheit mit dem herkömmlichen Bildmotiv es dem Betrachter erlaubt, das Antlitz Christi auf dem von einer Böe in die Höhe gewehten Tuch überhaupt zu erkennen. Zugleich erweitert Dürer den Bildinhalt durch eine Gruppe von Engeln, die in der unteren Bildzone die „Arma Christi“, die Marterwerkzeuge der Passion halten, wodurch es ihm gelingt, die ungewöhnliche Komposition wieder in den christlichen Bildkanon einzubinden.
Switzerland | CHF | 115 |
Europe | CHF | 185 |
Overseas | CHF | 235 |