1831 Ins 1910
Mitte der 1890er Jahre
Pinselzeichnung in Tusche
37x26,5 cm, Darstellung und Blattgrösse
Unten rechts vom Künstler in Pinsel in schwarzer Tusche signiert "Anker"
Auktion Galerie Fischer, Luzern, Zunfthaus zur Meisen Zürich, 1939,
Slg. Arthur Stoll, Arlesheim/Corseaux, durch Erbschaft an
Privatsammlung Schweiz
Sammlung Arthur Stoll, Zürich 1961,
Hans A. Lüthy, Albert Anker - Aquarelle und Zeichnungen, Zürich, Verlag NZZ, 1989, pag. 46, reprod.
Bern 1953, Kunstmuseum, Hauptmeister der Berner Malerei 1500-1900,
Ins 1985, Sporthalle, Anker-Ausstellung,
Auf festem Velin, das Papier gebräunt, mit einzelnen Fleckchen, mit Lichtrand
Um 1890 beginnt Anker im Auftrag des Neuenburger Verlegers Frédéric Zahn mit den Illustrationen zu dessen Gotthelf-Ausgabe, eine Arbeit, die ihn während mehrerer Jahre beansprucht und wiederholte Studienreisen ins Emmental erfordert. Durs ("Dursli"), ein junger Schuster, und Barbara heiraten. Bald schleicht sich das Elend in die zunächst glückliche Ehe ein, weil der Ehemann den radikalen Bauernagitator Schnepf (bei Gotthelf eine wahre Hassgestalt) bewundert und zusehends dem Alkohol verfällt. Am Weihnachtsabend hat er jedoch einen Traum, der ihn wieder auf den rechten Weg und zurück zu seiner Familie bringt. Gotthelf hat verschiedene "Anliegen" in seine Erzählung von 1839 verpackt: Der Kampf gegen den Alkoholmissbrauch, seine politische Haltung gegen die "Radikalen", die um die Jahrhundertmitte treibende Kräfte für einen Bundesstaat wurden, und schliesslich diejenige als "Pfarrer", indem er die Bekehrung zum Guten an Weihnachten geschehen lässt. Die schöne Illustration ist, von Ernest-Théophile Florian in Holz gestochen, zwischen den Seiten 326/327 im Band 2, Œuvres choisies. En 5 volumes, Neuchâtel, F. Zahn, Libraire-Éditeur, 1901, eingebunden
Vgl. auch Auktion Moderne Kunst, Teil I,