Leiden 1606 - 1669 Amsterdam
1653, überarbeitet um 1655
Stichel und Kaltnadel
38,6:45,2 cm, Blattgrösse
Claude-Augustin Mariette, Paris, geboren 1652, gestorben um 1700, Sohn des Pierre Mariette I, gestorben 1657, rückseitig auf dem Blatt nur noch schwer lesbare (im Papier eingeprägte) Handschrift "Claude Aug. Mariette 1693"
Slg. T. R. G. Carlyon, verkauft in
Auktion Sotheby's London, 17. April 1962,
Auktion Sotheby's London, 29. März 2012,
Tiefschwarzer, gratiger Druck des IV. Zustandes, nach der starken Überarbeitung der Platte, in selten schöner Erhaltung, komplett in der Darstellung, auf der Plattenkante geschnitten, aber auf allen 4 Seiten mit einem minimalen weissen Papierrändchen. Auf Papier mit Wasserzeichen "Strassburger Lilie" mit Initialen "WR" und Nebenzeichen "IHS", in ähnlicher Form von Hinterding auf allen 4 Zuständen dieses Blattes nachgewiesen (Hinterding, Textband, pp. 267/268)
Dieses Hauptblatt aus dem graphischen Werk des Künstlers entstand im Jahre 1653 und ist im III. Zustand signiert und datiert. Die Überarbeitung zum IV. Zustand erfolgte vielleicht erst um 1655, doch sind bis anhin für diese Annahme nur stilistische Gründe verfügbar. Dokumentarische Belege fehlen. Rembrandt wollte im IV. Zustand die Dramatik der letzten Phase des Dramas auf Golgatha festhalten. Christus hat sein Leben ausgehaucht, die Elemente empören sich, und tiefe Finsternis bricht über die Stätte des Geschehens. In der Darstellung herrscht vom I. bis zum III. Zustand eine gewisse Geschäftigkeit vor und die mittleren Partien in der Platte sind recht hell gehalten. Im IV. Zustand wird die Platte mit Stichel und der kalten Nadel stark verändert und in Dunkel gehüllt. Ganze Partien werden verändert und Figuren umgedreht, so vor allem der Reiter vor dem Schächer links, für den Rembrandt eine Medaille von Pisanello, die wohl in seiner Sammlung war, zum Vorbild nahm