Leiden 1606 - 1669 Amsterdam
1659
Radierung, Kupferstich und Kaltnadel auf Bütten
14,3x20,9 cm, Blattgrösse
The New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 311/II (v. III)
White/Boon 203/I (v. II)
Slg. Johann Carl Diedrich Hebich (1818–1891), Hamburg, Lugt 1250
Auktion H. G. Gutekunst, Stuttgart, 1880, Los 253
Slg. Freiherr Adalbert von Lanna (1836-1909), Prag, Lugt 2773
Auktion H. G. Gutekunst, Stuttgart, 1909, Los 2645
Slg. Max Hausdorff, Norddeutschland, Lugt 4071
Auktion Amsler & Ruthardt, Berlin, 1924, Los 204
Slg. Alfred Stroelin (1871-1955), Lausanne, ohne Stempel
Deutsche Privatsammlung
Schweizer Privatsammlung
Hans Wolfgang Singer, Sammlung Lanna Prag, Das Kupferstichkabinett, Wissenschaftliches Verzeichnis von Dr. Hans Wolfgang Singer, 2. Band, Prag 1895,
Sehr guter Abzug dieses höchst seltenen Blattes. Nowell-Usticke beschreibt es als "RRRR-". Vor der späteren Inschrift rechts oben. Der von Hinterding neu beschriebene I. Zustand, vor der Kreuzlage auf der von Jupiter gehaltenen Decke, existiert nur in einem einzigen, mit der Feder retuschierten Probedruck in London. Ganz ausgezeichnet und unberührt erhalten. Umlaufend mit schmalem Rand
In den frühen Verzeichnissen zur Graphik Rembrandts wurde das Thema als Venus mit einem Satyr beschrieben, ehe es als "Jupiter und Antiope" erkannt wurde. Demnach nähert sich Jupiter der schlafenden Königstochter Antiope von Theben in Gestalt eines Satyrs. In der Malerei und der Druckgraphik des 16. und 17. Jahrhunderts fand das Thema vielfache Behandlung, und Rembrandt selbst hatte um 1631 das Sujet erstmals bereits am Ende seiner Leidener Zeit radiert. Für das spätere Blatt liess sich Rembrandt von einem Kupferstich Annibale Carraccis inspirieren (vgl. unser Los 2087). Für den hinter den Kopf gelegten Arm der Antiope – in der antiken Kunst ist dies die künstlerische Formel, Schlaf auszudrücken – bezog sich Rembrandt auf weitere italienische Vorbilder, was auch seine Kenntnis italienischer Kunst unter Beweis stellte. 1731 beschrieb Valerius Röver die Radierung daher mit dem Hinweis: "de Nimph, (en de) satyr op zijn Italiaansch geetst" (Die Nymphe und der Satyr im italienischen Stil geätzt).
Das seltene und gesuchte Blatt ist eine der letzten von Rembrandt geschaffenen Radierungen.
Schweiz | CHF | 115 |
Europa | CHF | 185 |
Übersee | CHF | 235 |