1654
Kupferplatte
9,6x14,6 cm
Vgl. The New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 277
Vgl. White/Boon 55
Die Provenienz des Grossteils der heute noch erhaltenen Druckplatten, von denen sich die allermeisten mittlerweile in öffentlichen Sammlungen befinden, lässt sich folgendermassen zusammenfassen:
Dokumentarisch greifbar werden 75 von Rembrandts Druckplatten erstmals in einer Auktion des Nachlasses von Pieter de Haan, einem Amsterdamer Händler, im Jahre 1767. Die meisten davon stammten wohl ursprünglich aus dem Besitz von Clement de Jonghe, einem Freund des Künstlers.
56 dieser Platten wurden an dieser Auktion vom Amsterdamer Kunsthändler Pierre Fouquet erworben, der offenbar im Auftrag des französischen Sammlers Claude-Henri Watelet bot. Letzterer besass bei seinem Tod insgesamt sogar 83 Rembrandt-Platten.
Watelets Bestand an Rembrandt-Platten wurden auf dessen Nachlassauktion 1786 vom französischen Graphik-Verleger Pierre-François Basan in Paris erworben, der sie erstmals im Jahre 1789 als "Recueil de quatre-vingt-cinq estampes originales... par Rembrandt" publizierte. Weitere Auflagen wurden von ihm und nach seinem Tod von seinem Sohn Henry-Louis Basan bis 1810 publiziert.
Anschliessend gingen die Platten in den Besitz von Auguste Jean über, der sie, und nach seinem Tode 1820 seine Witwe, ebenfalls publizierte.
Nach 1846 erwarb der Kupferstecher Auguste Bernard die Platten aus dem Nachlass der Witwe Jean. Bernard brachte zwar keine Gesamtauflagen in Form von Alben mehr heraus, zog aber sicherlich weiterhin einzelne Drucke ab. Sein Sohn Michel verkaufte die Platten um 1907 an Victor Alvin-Beaumont.
Alvin-Beaumont liess die Platten rahmen. Nach erfolglos gebliebenen Versuchen, sie geschlossen u. a. an das Rijksmuseum in Amsterdam und dem British Museum in London zu vermitteln, verkaufte Alvin-Beaumont sie schliesslich 1938 an den amerikanischen Sammler Robert Lee Humber, der sie als Leihgabe dem North Carolina Museum of Art in Raleigh übergab. Nach dem Tode Humbers im Jahre 1970 gerieten die Platten in Vergessenheit, verblieben aber im Besitz der Erben Humber.
Zu Beginn der 1990er Jahre wurde der amerikanische Graphikhändler Robert M. Light wieder auf sie aufmerksam und erwarb sie gemeinsam mit der Londoner Firma Artemis Fine Arts 1993 von den Erben Humbers. Dies bot Museen und Sammlern in aller Welt die Möglichkeit, ein oder mehrere Exemplare für ihre Sammlungen zu erwerben. So gelang auch diese Platte in die Sammlung von Eberhard W. Kornfeld, Bern.
(Geschichte und Verbleib der Platten wurden ausführlich von Erik Hinterding dokumentiert, worauf auch dieser kurze Abriss basiert).
Erik Hinterding, The History of Rembrandt’s Copperplates with a Catalogue of Those that Survive, in: Sonderheft der Zeitschrift "Simiolus", Bd. 22, 1993–94, Heft
Eine der letzten Kupferplatten, die sich noch nicht in einer musealen Sammlung befindet und somit von grösstem Seltenheitswert.
Konvolut
Dabei: Ein Nachdruck von Hansjürg Brunner
Zus. 1 Platte und 1 Druck
| Schweiz | CHF | 130 |
| Europa | CHF | 200 |
| USA | CHF | 250 |
| Übersee | CHF | 255 |
