Stampa 1877 - 1947 Zürich
1942
Öl auf Leinwand
72x95 cm
Unten links vom Künstler monogrammiert "A. G.", rückseitig auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt "AUGUSTO GIACOMETTI / 1942. / Stilleben mit Fächer"
Michael Egli/Denise Frey/Beat Stutzer, Augusto Giacometti, Catalogue raisonné, Gemälde, Wandgemälde, Mosaike und Glasgemälde, Bd. I, Zürich 2023,
Augusto Giacometti, Handschriftliches Werkverzeichnis, Manuskript, um 1926,
Privatsammlung Schweiz
Arnoldo M. Zendralli, Il libro di Augusto Giacometti, Bellinzona 1943,
Hans Hartmann, Augusto Giacometti, Pionier der abstrakten Malerei, Ein Leben für die Farbe, Chur 1981,
Bern 1944, Kunsthalle, Maler Italienisch-Bündens, Pittori grigioni italiani,
Chur 1981, Bündner Kunstmuseum, Augusto Giacometti, Pionier der abstrakten Malerei, Ein Leben für die Farbe,
Auf dem originalen Chassis, in der alten Nagelung. Mit wenigen minimen Farbausbrüchen. In sehr guter, farbfrischer Erhaltung. In einem vom Künstler bemalten Rahmen
In diesem späten Stillleben rückt Giacometti mit den beiden Faltfächern ein typisches Artefakt der japanischen Kultur ins Zentrum. Den Fächern vor dem lila und violetten Bildgrund sind ein Glas mit zwei roten und einer weissen Rose sowie eine grosse, bauchige Lackschachtel und eine kleine Dose beigestellt. Dasselbe ovale Behältnis hatte Giacometti drei Jahre zuvor bereits im "Stillleben II" (Egli/Frey/Stutzer 427) verwendet. Es ist bemerkenswert, dass sich Giacometti erst 1942 und nur gerade ein einziges Mal in einem Gemälde dem Sujet des Fächers zuwandte. Während seines Aufenthalts in Paris vor der Jahrhundertwende und kurz danach setzte er sich ausgiebig mit der japanischen Kunst auseinander (Egli/Frey/Stutzer 6 und 7) und das Fächermotiv gehört in zahlreichen Arbeiten auf Papier zu seinem Formenrepertoire, das er mit floralen und ornamentalen Elementen füllte. Die Begeisterung für die japanische Kultur ging einher mit dem Sammeln fernöstlicher Artefakte, sodass viele französische Künstler, die dem Japonismus frönten, entsprechende Gegenstände wie Paravents, Lackdosen, Kimonos, Vasen, Keramiken und nicht zuletzt Fächer in ihren Bildnissen und Stillleben in Szene setzten. Für das Motiv des Fächers, der zu den modischen Accessoires und Statussymbolen der Belle Époque schlechthin gehörte, seien exemplarisch zwei Gemälde genannt: das Bildnis "La Japonaise" (Camille im japanischen Kostüm) von Claude Monet (1840–1926) von 1876 und das Stillleben "Nature morte à l’éventail" von Paul Gauguin (1848–1903) von 1889 (aus: Egli/Frey/Stutzer S. 582).
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