1918
Holzschnitt auf festem Velin
53/56x25/25,5 cm, Druckstock; 59x46,1 cm, Blattgrösse
Unten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "E. L. Kirchner", links bezeichnet "Handdruck"
Günther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2013, Bd. IV, 896/II (v. III), dort erwähntes Exemplar
Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b
DU, August 1964,
Eberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979,
Eberhard W. Kornfeld, E. L. Kirchner-Haus 1918–1923, Gut in den Lärchen, Bern 1996,
E. W. Kornfeld, Gut in den Lärchen, Die Geschichte eines Hauses in Frauenkirch, Bern/Davos 2004, ergänzte und erweiterte Auflage,
Hans Delfs (Hrsg.), Ernst Ludwig Kirchner, Der gesamte Briefwechsel, Zürich 2010
Düsseldorf 1960, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Ernst Ludwig Kirchner,
Basel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad-Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart,
Basel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner,
Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol,
Davos 1988/1989, Ernst Ludwig Kirchner-Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Davoser Werke 1917–1923,
Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld,
Lugano 2000, Museo d’Arte Moderna, Ernst Ludwig Kirchner,
Bern 2001, Galerie Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Ölbilder, Aquarelle, Graphik, Zeichnungen, Wirkereien,
Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld,
Spiez 2016, Schloss Spiez, Ernst Ludwig Kirchner, Dresden-Berlin-Davos
Berlin 2018–2019, Brücke-Museum, Ernst Ludwig Kirchner. Die Schweizer Jahre. Aus der Sammlung E. W. Kornfeld im Brücke-Museum,
Mit leichtem Lichtrand und mit einzelnen, kleinen Stockflecken. Rückseitig mit Atelierspuren und einem Abdruck von Kirchners linker Hand sowie einzelner Finger. In guter Erhaltung.
Beim vorliegenden Holzschnitt handelt sich um eine Auftragsarbeit des Frankfurter Kunstvereins, der mindestens 150 Abzüge als Jahresgabe wünschte. Der Holzschnitt entstand während Kirchners Sanatoriumsaufenthalts in Kreuzlingen aus der Erinnerung heraus, da er Schames seit seiner Ausstellung in Frankfurt am Main im Jahr 1916 nicht mehr gesehen hatte. Kirchner benutzte Vorder- und Rückseite desselben Druckstockes für den "Kopf Ludwig Schames" (Gercken 896) und den "Kopf des Kranken" (Gercken 872, Los 72 dieser Auktion). In Briefen wie an Nele van de Velde (1897–1965), Tochter des belgischen Architekten Henry van de Velde, an Carl Hagemann (1867–1925), Sammler und Freund Kirchners, oder an Gustav Schiefler (1857–1935), Autor von Kirchners ersten Graphik-Werkverzeichnisses, erwähnte Kirchner diese Arbeit immer wieder (aus: Anmerkungen Gercken 896). Beim Dargestellten handelt es sich um den 66-jährigen Ludwig Schames (1852–1922), Kirchners Kunsthändler in Frankfurt am Main, der 1916, 1919, 1920 und 1922 grössere Kirchner-Ausstellungen veranstaltete. Der Künstler war Schames freundschaftlich verbunden; nach dem Tod des Kunsthändlers liess Kirchner in der Berliner Zeitschrift "Der Querschnitt" dessen Porträtholzschnitt reproduzieren und schrieb in seinem Nachruf: "Das war der Kunsthändler Ludwig Schames, der feine uneigennützige Freund der Kunst und der Künstler. In edelster Weise hat er mir und manch Anderem Schaffen und Leben ermöglicht. Wir verlieren in ihm den Menschen, der einzigartig wie ein guter Vater, ein treuer Freund, ein feinsinnig verständnisvoller Förderer der Kunst unserer Zeit war." ("Der Querschnitt", Berlin 1922, S. 252)
Auf der Rückseite des vorliegenden Blattes finden sich Atelierspuren, insbesondere der Abdruck von Kirchners linker Hand sowie einzelner Finger, die beim Drucken des Holzschnittes entstanden sind.
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