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    Paul Klee  : Vor einer Moschee in Tunis , 1914 - Werknummer 1914.204
    Paul Klee  : Vor einer Moschee in Tunis , 1914 - Werknummer 1914.204
    Paul Klee : 24 Vor einer Moschee in Tunis
    Paul Klee : 24 Vor einer Moschee in Tunis
    Paul Klee : 24 Vor einer Moschee in Tunis
    Paul Klee : 24 Vor einer Moschee in Tunis
    Paul Klee : 24 Vor einer Moschee in Tunis

    Paul Klee

    Münchenbuchsee bei Bern 1879 - 1940 Muralto

    24   

    Vor einer Moschee in Tunis

    Schätzpreis CHF 1'000'000 *

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    1914 - Werknummer 1914.204

    Aquarell und Bleistift auf Kupferdruckpapier, auf Karton aufgelegt

    22x17,7 cm, Aquarell mit Tuschleiste und Schrift; 32,2x24,7 cm, Unterlagekarton

    Unten rechts im Bild vom Künstler in Tusche signiert "Klee", auf der Unterlage mit Abschlussstrich in Tusche, unten links oberhalb der Tuschleiste in Bleistift datiert "1914", darunter in Tusche mit der Werknummer "1914 204", rechts mit einer Dedikation in Bleistift "Herrn u. Frau Dr Jäggi zur Erinnerung / an Tunis 1914 freundschaftlich / zugeeignet Klee 1919"

    Werkverzeichnis

    Paul Klee Stiftung, Catalogue Raisonné, Band 2, Werke 1913-1918, Bern 2000, Nr. 1307

    Provenienz

    Geschenk des Künstlers, 1919 an

    Slg. Dr. Ernst und Rosa Jäggi-Müller, Tunis

    Auktion Kornfeld und Klipstein, Bern, 18. Juni 1965, Los 474 (betitelt "Platz El Halfaouine in Tunis"), dort erworben von

    Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b

    Literatur

    Jean-Christophe Ammann, Die Tunesien-Aquarelle Paul Klees von 1914, in: Kunstnachrichten Luzern, II. Jg., Heft 3, Dezember 1965

    Uta Laxner, Stilanalytische Untersuchungen zu den Aquarellen der Tunisreise 1914, Macke, Klee, Moilliet, Bonn 1967, S. 133-135, 170

    Yusuke Nakahara, Paul Klee, Tokyo 1971 , Nr. 7, Abb.

    Jim M. Jordan, Paul Klee and Cubism, 1912-1926, 2 Bde., New York 1974, S. 312 ff.

    Regula Suter-Raeber, Paul Klee, Der Durchbruch zur Farbe und zum abstrakten Bild, Ausstellungskatalog, München 1979/1980, S. 133, 139

    Beeke Sell Tower, Klee and Kandinsky in Munich and at the Bauhaus, Ann Arbor 1981, S. 94

    Uta Gerlach-Laxner, Paul Klee und der Orient, Die Auswirkung auf sein Werk unter besonderer Berücksichtigung seiner Tunesienreise 1914, Ausstellungskatalog, Münster/Bonn 1982/1983, S. 61

    Margareta Benz-Zauner, Werkanalytische Untersuchungen zu den Tunesien-Aquarellen Paul Klees, Frankfurt am Main/Bern/New York 1984, S. 8, 11, 21-24, 85, 184, 188, 192, Abb. 4, 6

    Wolfgang Kersten, Paul Klee: „...ich und die Farbe sind eins“, in: Kunst-Bulletin des Schweizerischen Kunstvereins, Nr. 12, Dezember 1987, S. 13, Abb.

    Michael Baumgartner/Hans Christoph von Tavel, Die Sammlung Karl und Jürg Im Obersteg, Oberhofen am Thunersee 1995, S. 175f., Abb.

    Wolfgang Kersten/Osamu Okuda, Paul Klee, Im Zeichen der Teilung, Ausstellungskatalog, Düsseldorf/Stuttgart 1995, S. 46, 76 Anm. 14, Abb. S. 113, Abb. 329

    Brigitte Uhde-Stahl, Die Tunisreise und ihre Folgen, 1914/1915, Tübingen o.J. [1995/96], S. 8, Anm. 21

    Stefan Frey, Dokumentation über Klees Reisen ans Mittelmeer, in: Reisen in den Süden, Leipzig 1997, S. 246

    Ursula Heiderich, Fern vom wolkigen, feuchten, schwermütigen Alt-Europa: die Tunisreise, in: August Macke Aquarelle Werkverzeichnis, Stuttgart 1997, S. 44, Abb. S.46

    Osamu Okuda, Paul Klee: Buchhaltung, Werkbezeichnung und Werkprozess, in: Radical Art History: Internationale Anthologie, subject: O.K. Werckmeister, Zürich 1997, S. 378, Anm. 13

    Kunstverlag Weingarten, Weingarten 2000, Kalender für das Jahr 2001, Die Tunisreise, Abb. für Monat Dezember

    Eva Leistenschneider, „Die Leibhaftigkeit des Märchens“, Zur orientalischen Stadt in Paul Klees tunesischen Werken, in: Paul Klee, Tempel – Städte – Paläste, Saarbrücken, Saarlandmuseum, Ausstellungskatalog, Ostfildern 2006, Abb. 6, S. 67f.

    Maria-Christina Metzler, Paul Klee, in: Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Ausstellungskatalog, Albertina, Wien 2008, S. 200, Abb.

    Sarah Ann McGavran, Modernist Orientalisms: Klee, Matisse, and North Africa, c. 1906-1930, St. Louis 2013, S. 104f., Abb. Nr. 26

    Barbara Hampel, Klee und kein Krieg, Paul Klee, Tunisreise 1914, Freiburg im Breisgau 2014, (Faltprospekt), Abb.

    Michael Baumgartner, Paul Klees Reise nach Tunesien - ein kunsthistorischer Mythos, in: Die Tunisreise 1914, Paul Klee, August Macke, Louis Moilliet, Ausstellungskatalog, Zentrum Paul Klee, Bern 2014, S. 114, Abb.

    Makoto Shindo, Paul Klee, Chichukai no tabi, Tokyo 2014, S. 92, Abb.

    Roger Benjamin, Christina Ashjian, Kandinsky and Klee in Tunisia, Oakland 2015, S. 110-112, Abb.

    Sarah McGavran, Den ›Orient‹ mit neuen Augen betrachten, Der Bedeutungswandel von Paul Klees Tunisreise, in: Re-Orientations. Europa und die islamischen Künste 1851 bis heute, Ausstellungskatalog, Kunsthaus, Zürich 2023, S. 247, Abb. S. 254

    Ausstellungen

    Baden-Baden 1964, Staatliche Kunsthalle, Der frühe Klee, Zeichnungen, Aquarelle, Druckgraphik, Ölbilder, Hinterglasbilder, Kat. Nr. 209

    Basel 1967, Kunsthalle, Paul Klee 1879-1940, Gesamtausstellung, Kat. Nr. 23, Abb.

    Paris 1969/1970, Musée national d’art moderne, Paul Klee, Kat. Nr. 18

    Münster/Bonn 1982/1983, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte/Städtisches Kunstmuseum, Die Tunisreise, Klee, Macke, Moilliet, Kat. Nr. 19, Abb.

    Bern 1987/1988, Kunstmuseum, Paul Klee, ausser Katalog

    Bern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 74, Abb. S. 139

    Düsseldorf/Stuttgart 1995, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen/Staatsgalerie, Paul Klee, Im Zeichen der Teilung, Kat. Nr. 45, S. 113, Abb.

    Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 33, Abb.

    Bern 2000/2001, Kunstmuseum, Die Ordnung der Farbe, Paul Klee, August Macke und ihre Malerfreunde, ausser Katalog

    Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 128, S. 288, Abb., S. 203

    Bern 2009, Zentrum Paul Klee, Paul Klee, Teppich der Erinnerung, Kat. Nr. 166, S. 239, Abb. S. 199

    Bern 2014, Zentrum Paul Klee, Die Tunisreise, Paul Klee, August Macke, Louis Moilliet, Kat. Nr. 40, S. 321, Abb. S. 138

    Bern 2015/2016, Zentrum Paul Klee, Klee in Bern 3, ohne Kat. Nr.

    Zürich 2023, Kunsthaus, Re-Orientations, Europa und die islamischen Künste, 1851 bis heute, Kat. Nr. 147, S. 254, Abb.

    Zustand

    Leichter Lichtrand und minim gebräunt. Auf der Rückseite Spuren einer alten Montierung

    Erläuterungen

    Paul Klees Künstlerfreund Louis Moilliet hatte bereits 1907 und 1909/1910 Tunesien bereist. Er weilte dort als Gast beim Berner Ehepaar Dr. Ernst Jäggi und Rosa Jäggi-Müller. Die beiden unterhielten eine Stadtwohnung in Tunis und ein Landhaus in Saint-Germain (heute Ezzahra).

    Im Früjahr 1914 unternahmen die drei Künstlerfreunde Paul Klee, Louis Moilliet und August Macke die in die Kunstgeschichte eingegangene legendäre Tunisreise. Nachdem der Entschluss zur gemeinsamen Reise nach Tunesien gefasst worden war, kümmerten sich die drei beteiligten Künstler um die Finanzierung. Klee verkaufte Werke an den Berner Apotheker Charles Bornand, Macke wurde vom Sammler Bernhard Koehler unterstützt, Moilliet bat verschiedene Bekannte um einen Obolus. Das mit Moilliet bekannte Ehepaar Jäggi aus Tunis bot den Künstlern an, bei ihnen zu wohnen. Als Gegenleistung sollte ein Zimmer künstlerisch gestaltet werden. Nach Ankunft in Tunis am 7. April 1914 wurden die Künstler von der Familie Jäggi abgeholt. Moilliet und Klee konnten zunächst in ihrer Stadtwohnung wohnen, Macke verfügte über genügend Mittel, um im Grand Hôtel de France abzusteigen. Auf der Reise entstanden nur wenige Werke; die Reise sollte aber das weitere künstlerische Schaffen der drei, besonders von Paul Klee, nachhaltig beeinflussen. Es war die unvergleichliche Fülle der Farben, das exotisch-orientalische Leben sowie die Intensität des mediterranen Lichts, was sich in vielen nachfolgenden Werken manifestieren würde. Erst mit Klees Ägyptenreise im Jahr 1929 erfuhren seine Werke erneut einen vergleichbaren Einfluss von aussen. Es waren aber nicht nur die Farben der nordafrikanischen Landschaft, die Klee zu neuen Werken inspirierten. So stehen etwa die für Klee später so charakteristischen rechteckigen Farbflächen in direktem Zusammenhang mit der arabischen Stadtarchitektur; Klee hat in Tunesien den Raum neu begriffen. Mit einher ging auch eine Auflösung der Formen in Richtung einer bisher nicht gleich umgesetzten Abstraktion. Die in Zusammenhang mit der Tunisreise entstandenen Arbeiten sind alle von beeindruckender Klarheit und Leuchtkraft und besonderer Qualität im Schaffen Klees.

    Das hier angebotene Blatt war zuerst grösser angedacht. Paul Klee zerschnitt es später, wie er es immer wieder tat, und schuf aus dem rechten Teil das Werk mit der Nummer 1914.205, "Ohne Titel" (Catalogue Raisonné 1308), ein Blatt, das sich heute in einer amerikanischen Privatsammlung befindet. Dargestellt ist eine Szene vor einer Moschee am Platz El Halfaouine in Tunis. Das Aquarell ist sicherlich auf der Reise vor Ort entstanden und wurde später von Klee neu montiert. Im Sommer 1919 schenkte er das Blatt dem Ehepaar Jäggi, wohl immer noch aus Dank für die herzliche Aufnahme in ihrem Haus in Tunesien. Ein besonders eindrückliches Zeugnis seines Schaffens unter Einfluss der Tunisreise.


     
     
     
    Voraussichtliche Versandkosten
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    Europa CHF255
    Übersee CHF330


    Bei den mit (*) bezeichneten Losen sind Zuschlagspreis sowie Aufgeld mehrwertsteuerpflichtig.

    KORNFELD
    Kennerschaft und Tradition seit 1864
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