Münchenbuchsee bei Bern 1879 - 1940 Muralto
1930 - Werknummer 1930.46 (N 6)
Kleisterfarben und Aquarell, im Werkverzeichnis von Klee aufgeführt "Aquarell m. pastosen Farben"
35,8x24 cm, inkl. Abschlussstriche und Schrift; 58x47 cm, Blattgrösse
Vom Künstler auf Unterlagekarton montiert, mit zwei Abschlussstrichen. Auf dem Unterlagekarton vom Künstler in Feder in Tusche bezeichnet mit der Werknummer "1930. N 6" und dem Titel "Bergweg". Rechts unten auf der Unterlage von Heinrich Stinnes in Bleistift beschriftet "Paul Klee 1930 / Bergweg / Aquarell", links mit seinem kleinen, runden, roten Sammlungsstempel (Lugt 1376/d)
Catalogue raisonné, Paul Klee, Band 5, Werke 1927-1930, Bern 2000,
Im Gegensatz zur ersten Provenienzangabe im Werkverzeichnis:
Slg. Heinrich Stinnes, Köln
Galerie Valentien, Stuttgart
Slg. Robert H. und Ruth
Privatsammlung New York
Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 18. Juni 2010, Los 69, dort erworben von
Internationaler Privatsammlung
Sauber und farbfrisch in der Erhaltung, in der Originalmontierung des Künstlers. Minimaler Lichtrand im alten Passepartoutausschnitt, Unterlagekarton leicht stockfleckig
Im Frühjahr 1928 trat Walter Gropius als Direktor des Bauhauses wegen Konflikten mit den städtischen Behörden zurück. Der Schweizer Architekt Hannes Meyer wurde als neuer Direktor berufen. Er legte den Schwerpunkt mehr auf die "angewandten" Künste, was zu Konflikten mit den freien Kunstklassen führte. Erschöpft und frustriert von den Querelen am Bauhaus kam Klee schliesslich dem 1930 erfolgten Ruf an die Kunstakademie Düsseldorf nach und begann seine Unterrichtstätigkeit im Wintersemester 1931 mit einem Kurs über Maltechnik
Die Werke aus dem Jahr 1930 wirken allgemein malerischer und freier, so auch das in Kleisterfarbe und Aquarell geschaffene Blatt "Bergweg". Aus dem in Rosa gehaltenen Felsboden wachsen Tannen und Pflanzen mit knorrigen Stämmen in den in Dunkel gehaltenen Himmel. Klee experimentierte klar mit der Auflösung der Formen und Gegenstände, vielleicht auch als Folge der Unsicherheiten an seiner ehemaligen Lehranstalt in Dessau