Muri 1735 - 1783 Heidelberg
1775
Öl auf Leinwand
54x82 cm
Auf Kapellenfassade vom Künstler in Ölfarbe signiert und datiert "C. Wolff. / 1775."
Willi Raeber, Caspar Wolf 1735-1783, Sein Leben und Werk, Aarau 1979,
Abraham Wagner, Bern
Gabriel Emanuel von May von Hüningen
Slg. Keukenhof bei Lisse
Galerie Douwes, Amsterdam
Slg. Willi Raeber, Basel, durch Erbschaft an
Privatsammlung Schweiz
Depositum Aargauer Kunsthaus, Aarau, Inv.
Abraham Wagner, Prospectus einer Sammlung von schweizerischen Aussichten, Bern 1776,
Lenzburg 1961, Galerie Rathausgasse, Caspar Wolf der Maler der Alpen,
Muri AG 2012, Caspar Wolf Kabinett, Caspar Wolf, Vom Rokoko- zum vorromantischen Landschaftsmaler,
Basel 2014, Kunstmuseum, Caspar Wolf und die ästhetische Eroberung der Natur,
Die Leinwand ist doubliert und auf ein neues Chassis montiert. Gefirnisst. Mit Keilrahmenmarkierungen. In guter Erhaltung. In einem geschnitzten, vergoldeten Holzrahmen, wohl aus der Zeit, modern aufgedoppelt
Dargestellt ist die Tells-Kapelle, erbaut 1638, mit dem unter dem Vordach befindlichen Wandbild "Gesslers Tod". Wolf signierte und datierte das vorliegende Gemälde links neben dem linken Fenster der Kapellenfassade. Die Kapelle steht in der "Hohlen Gasse" bei Küssnacht. Die "Hohle Gasse" war bis 1937 die offizielle Verbindungsstrasse zwischen Küssnacht und Immensee. In der "Hohlen Gasse" soll der Legende nach der Schweizer Nationalheld Wilhelm Tell 1307 den habsburgischen Landvogt Hermann Gessler mit der Armbrust erschossen haben. In Friedrich Schillers Drama "Wilhelm Tell" sagt Tell: "Durch diese hohle Gasse muss er kommen. Es führt kein andrer Weg nach Küssnacht." (Friedrich Schiller, Wilhelm Tell, IV, 3)
Abraham Wagner (1734-1782), ein Berner Verleger, gewann 1773 Caspar Wolf als Maler-Mitarbeiter, um mit ihm geplante Ansichten der Schweizer Alpenwelt herauszugeben. Die Zusammenarbeit begann im Sommer 1773 mit Bergwanderungen, die bis 1776 jährlich wiederholt wurden. Während diesen Reisen nahm Wolf unterwegs die gewünschten Ansichten topographisch genau auf und setzte diese später in den Ölgemälden um. Im "Prospectus einer Sammlung von schweizerischen Aussichten" beschreibt Wagner jeweils die Reiserouten und die besuchten Orte