Baumgarten bei Wien 1862 - 1918 Wien
1903-1904
Zeichnung in Kohle
45x31 cm
Rückseitig mit einer Bezeichnung in Bleistift "G 4/I"
Alice Strobl, Gustav Klimt, Die Zeichnungen 1878-1903, Band I, Salzburg 1980,
Kunsthandel Martin Suppan, Wien, dort erworben von
Privatsammlung Schweiz
Auf beigem, festem Japan, minim gebräunt. Mit mehreren Knicken in den unteren Ecken. Vereinzelte Fleckchen. Rückseitig mit Spuren einer alten Montierung
Für das sich heute in der National Gallery in London befindliche und 1904 datierte Gemälde «Bildnis Hermine Gallia» entstanden wohl in den Jahren 1902/1903 Studien in drei verschiedenen Reihen. Bei der ersten Studienreihe stellte Gustav Klimt das Modell sitzend dar, bei der zweiten Serie trägt die Dame eine Stola, in der dritten eine aufwendige Schleppe – so, wie es dann schliesslich im Gemälde auch umgesetzt wurde
Vom Kaiser mit dem Ehrentitel "Regierungsrat" ausgezeichnet, arbeitete Moritz Gallia erfolgreich als Kaufmann und machte mit seinen Beteiligungen ein stattliches Vermögen. Das Ehepaar Gallia stand zahlreichen Kulturschaffenden in Wien nahe, etwa Josef Hoffmann oder Carl Moll, oder eben auch Gustav Klimt, der Hermine Gallia eindrücklich porträtierte. Er begann das Bild 1903 und vollendete es Anfang 1904. Die hier angebotene Zeichnung aus der dritten Studienreihe zeigt sein eindrückliches Können, die charakteristischen Züge einer Person einzufangen. Die Zeichnung mit den angedeuteten Spitzenärmeln und der fallenden Stola lässt den sich schliesslich im Gemälde entfaltenden Detailreichtum erahnen. Eine der schönsten Vorarbeiten für das Porträt Hermine Gallia