Unten links vom Künstler in Ölfarbe signiert und datiert "Alberto Giacometti 1950"

Werkverzeichnisse

Echtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom November 2021, liegt vor

Die Zeichnung figuriert im elektronischen Werkverzeichnis der Fondation unter der Nummer AGD 4394

Provenienz

Auktion Georges Blache, Versailles, 4. Juni 1980

Reto A. Marca, Chur

Privatsammlung Schweiz

Ausstellungen

Basel 1950, Kunsthalle, André Masson, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 113

Paris 1951, Galerie Maeght, Alberto Giacometti

Zustand

Auf festem Papier über Leinwand. Auf dem originalen Chassis, in der alten Nagelung. Einzelne Nägel fehlen, am Keilrahmen seitlich stellenweise mit kleinen Einrissen im Papier. In sehr guter und farbfrischer Erhaltung

Erläuterungen

In diesem Werk machte Giacometti nicht ein zu porträtierendes Modell zum eigentlichen Thema, sondern den Stuhl, auf dem die dargestellten Personen sassen. Es ist ein einfacher Bistrostuhl, ein sogenannter Bugholzstuhl. Die Technik der Bugholzmöbel wurde Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt und wurde vor allem durch die Wiener Möbelfirma „Thonet" berühmt gemacht. Man spricht denn meist auch von "Thonet-Stühlen“

Wie gewohnt sucht Giacometti in diesem Werk die Ideallinie. So führt der Künstler die runde Form der Stuhlsitzfläche links im Bild mehrfach aus, auch die Form der Rückenlehne nimmt er nochmals auf

Das feste Papierblatt des vorliegenden Werkes, bevor es wohl über die Leinwand auf den Keilrahmen montiert wurde, hat Giacometti schon einmal verwendet. Betrachtet man das Gemälde genau, so erkennt man unter der jetzigen Darstellung eine weitere. Es ist eine, in roter Farbe ausgeführte, nach rechts schreitende Figur im Profil, ähnlich einer heute in der Fondation Alberto und Annette Giacometti in Paris befindlichen Zeichnung aus dem Jahre 1947