1831 Ins 1910
1899
Öl auf Leinwand
42x55 cm
Unten links vom Künstler in Pinsel in brauner Ölfarbe Dr. Hans Rummel dediziert und signiert "Herrn Dr. Rummel / zur freundl. Erinnerung / A Anker"
Sandor Kuthy/Therese Bhattacharya-Stettler, Albert Anker, Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien, Basel 1995, Nr. 562
Dr. Hans Rummel, Biel, 1899
Privatsammlung, Biel, 1962
Auktion Sotheby's, Zürich, 4.6.2012, Kat. Nr. 12
Privatsammlung Schweiz
Max Huggler/Hugo Wagner/Katalin von Walterskirchen, Albert Anker, Katalog der Gemälde und Ölstudien, Bern 1962, Kat. Nr. 442
Ins 1948, Turnhalle, Albert Anker, Kat. Nr. 55 (dort betitelt "Stillleben mit Fischen"), rückseitig mit Etikett
Farbfrisch und in tadelloser Gesamterhaltung. Auf dem originalen Chassis, in der alten Nagelung
"Das Stillleben ist der Prüfstein des Malers." (Edouard Manet)
Ausgerechnet die Stillleben in Albert Ankers Œuvre gelten als seine modernsten Werke. Sie sind wie im vorliegenden Gemälde eine Verbindung von schlichter Thematik mit einer Malweise von höchstem künstlerischen Können und subtilem Kolorit. Das Werk "Heringe" zeigt eine atmosphärische Schönheit, obgleich es sich beim Bildmotiv um einfache Grundnahrungsmittel wie Fisch, Brot und Bier handelt. Die ausgewählten Gegenstände sind auf einem bildparallelen Holztisch im unteren Drittel des Bildes sorgfältig platziert. Weiter stehen die einzelnen Gegenstände meist in einem parallelen Rhythmus zu einander wie die beiden Heringe, Messer und Gabel oder Karaffe und Glas. Die Formen heben sich vom monochrom gehaltenen Hintergrund ab, eine ganz bewusste und modern wirkende Komposition. Das Gemälde ist mit dem um ein Jahr früher, 1898, entstandenen Werk "Bier und Rettich" vergleichbar, welches sich heute im Kunstmuseum Bern befindet. Es ist eines der letzten gemalten Stillleben Albert Ankers in Öl. Anker vermerkte in einem Notizbüchlein von 1899: "14 Oct. à Hans Rummel, nature morte, des harengs et de la bière." Dr. Hans Rummel war mit einer Jugendfreundin von Ankers Frau Anna verheiratet und wohnte in Biel. Von der Tochter Fanny, dem Patenkind von Anna Anker, malte Anker 1875 ein Portrait