Bern 1853 - 1918 Genf
Um 1904
Öl auf Leinwand
71,5x76,5 cm
Unten rechts vom Künstler in Pinsel in Öl datiert und signiert "1900 F. Hodler"
Oskar Bätschmann und Paul Müller, Ferdinand Hodler, Catalogue raisonné der Gemälde, Band 3, Die Figurenbilder, Teilband 1, Zürich 2012,
Galerie Moos, Genf (1921)
Auktion Galerie Moos, Genf, 20.3.1937,
Privatsammlung USA, (1973)
Wechselnder Privatbesitz, von dort an
Privatsammlung Schweiz (2006), durch Erbschaft an
Privatsammlung Schweiz
Loosli 1921-1924, Generalkatalog,
Jura Brüschweiler, Eine unbekannte Hodler-Sammlung aus Sarajewo, Ausstellungskatalog Kunstmuseum Bern, Bern, Benteli, 1978, pag. 12-13
Genf 1918, Galerie Moos, Ferdinand Hodler,
Basel 1919, Kunsthalle, Gedächtnisausstellung Ferdinand Hodler,
Bern 1921, Kunstmuseum, Hodler-Gedächtnis-Ausstellung,
Dresden 1925, Galerie Ernst Arnold, Mai-Ausstellung. Ferdinand Hodler, Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Huf,
Genf 1928, Galerie Moos, Ferdinand Hodler,
Genf 1936, Galerie Moos, Exposition organisée à l'occasion du XIVe Congrès international d'Histoire de l'Art,
Auf dem originalen Chassis, grossteils in der originalen Nagelung. Rückseitig mit Wasserflecken. Vereinzelte Craquelüren, farbfrisch und in sehr guter Gesamterhaltung
Das Gemälde stammt aus der Werkgruppe "Weib am Bach" / "Die Quelle" (Bätschmann/Brunner/Walter). Im Gegensatz zu den anderen Arbeiten der Serie wählte Hodler eine Dreiviertel-Ansicht und lenkt den Blick damit auf das sehr schön ausgearbeitete Gesicht und die gekreuzten Hände. Das Werk nimmt damit eine Mittelposition ein zwischen Porträt und Figurenbild. Die Frau scheint vor dem reduziert gehaltenen Hintergrund sphärisch im Raum zu stehen, eingefasst von den zart angedeuteten Hügeln und dem Horizont. Bei den drei Varianten von "Die Quelle" nimmt Hodler die Bildtradition allegorischer Quellendarstellungen auf, hat aber die Quelle oder den Bach sowie anekdotisches Beiwerk gänzlich weggelassen. Er erreicht damit eine verblüffende Fokussierung auf die Frau als Lebensspenderin an sich. Die gekreuzten Hände und der direkte Blick zum Betrachter können als Gestus der Empfindung und Ergriffenheit gelesen werden
Aufgrund der von Hodler nachträglich angebrachten Jahreszahl wurde das Gemälde bis zur Korrektur durch Jura Brüschweiler ins Jahr 1900 datiert, was jedoch ausgeschlossen ist, da der Künstler das dargestellte Modell Jeanne Charles erst im Herbst 1901 kennenlernte. Ganz unten, teilweise vom Rahmen verdeckt, ist zu erkennen, dass Hodler, das Gemälde wohl vor der ersten Ausstellung um einige Zentimeter erweiterte, die Leinwand ist unten auch nicht komplett umgeschlagen. Ein sehr eindringliches Gemälde