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    Rembrandt Harmensz. van Rijn  : Jan Six , 1647
    Rembrandt Harmensz. van Rijn  : Jan Six , 1647
    Rembrandt Harmensz. van Rijn : 61 Jan Six

    Rembrandt Harmensz. van Rijn

    Leiden 1606 - 1669 Amsterdam

    61   

    Jan Six

    Estimation CHF 300'000
    Adjugé CHF 480'000
    Information sans garantie
    20.06.2014

    1647

    Radierung, Stichel und kalte Nadel

    24,4:19,3 cm, Plattenkante - 30:22,5 cm, Blattgrösse

    Provenienz

    Robert Stayner Holford, London und Westonbirt (Gloucester) 1808-1892, Lugt Nr. 2243. Im Auktionskatalog seiner Sammlung bei

    Christie, Manson and Woods, London, 11. bis 14. Juli 1893, unter der Nr. 511, zugeschlagen für 255 Guinees an

    L. Meder, Amsler und Ruthardt, Berlin, angekauft für

    Valentin Weisbach, BerlinSammlung Valentin Weisbach, Berlin, 1843-1899, Lugt Nr. 2539/b, 1899 vererbt an seinen Sohn

    Werner Weisbach, Berlin und Basel, 1873-1953, Lugt Nr. 2659/a

    An der Auktion der Sammlungen Valentin und Werner Weisbach bei Gutekunst und Klipstein in Bern am 11. März 1954 unter der Nr. 260, zugeschlagen für Fr. 34'000.- an

    Prof. Wilhelm Stein, Bern (Auftrag)

    Privatsammlung Genf

    Privatsammlung Deutschland

    Zustand

    Herrlicher Abdruck des endgültigen Überarbeitungszustandes, unten links im Unterrand mit der in zarter Kaltnadel beigefügten Bezeichnung "JAN SIX AE 29" und rechts mit der Signatur und der Jahreszahl "Rembrandt. f. 1647". Tiefschwarz, mit samtartigem Effekt, trotz des starken Grates von wohl abgewogener Transparenz, besonders in den Stoffpartien der Darstellung (Vorhänge und Kleidung). Der Titel links und die Signatur rechts in zarter kalten Nadel tadellos lesbar und voll Grat. Es muss sich um einen der ersten Drucke nach der Komplettierung der Platte handeln. In tadelloser Erhaltung, mit mindestens 1,6 cm Papierrand um die Plattenkante. Auf Papier mit Wasserzeichen "Strassburger Lilie", wie von Erik Hinterding (Text, pag. 323) für Drucke dieses Blattes aufgeführt

    Von reinster graphischer Wirkung und in dieser hohen Druckqualität und Erhaltung eine der grössten Seltenheiten im graphischen Werk von RembrandtVon früheren Zuständen als dem vorliegenden V. Zustand gibt es nur ganz wenige Exemplare. Vom I. Zustand kennt man 2, vom II. Zustand ebenfalls 2, vom III. Zustand nur einen einzigen Druck und vom IV. Zustand werden im neuen Werkverzeichnis deren 11 genannt

    Erläuterungen

    Jan Six, ein 1647 noch nicht dreissigjähriger Amsterdamer Patrizier, Kaufmann, Humanist und Schriftsteller gehörte wohl zum engeren Freundeskreis von Rembrandt. Er verfasste 1647 das in diesem Jahre in Amsterdam erstmals aufgeführte Drama "Medea", das 1648 gedruckt erschien, als Frontispiz mit einer ganzseitigen Illustration von Rembrandt (The New Hollstein 241). 1655 heiratete er die Tochter des Amsterdamer Chirurgen Nicolaes Tulp, der ebenfalls von Rembrandt in einem Ölbild festgehalten wurde. Ab 1672 hatte er verschiedene Ämter in der Amsterdamer Stadtregierung inne, im Jahre 1691, im Alter von 72 Jahren, wurde er Bürgermeister

    Eine direkte Vorzeichnung für das Graphikblatt hat sich erhalten, wohl ebenfalls von 1647, siehe Benesch 768. Eine weitere Zeichnung zeigt den Dargestellten in einer etwas freieren Komposition, sicherlich auch von 1647, Benesch 767. Von 1654, 7 Jahre nach den Zeichnungen und dem Graphikblatt, stammt, 112:102 cm gross, das Oelbild, Bredius 276. Die Zeichnungen, das Ölbild und die Platte des Graphikblattes befinden sich noch in der Familiensammlung Six in Amsterdam

    Werner Weisbach, Rembrandt, Berlin und Leipzig 1926, Verlag Walter de Gruyter, pp. 290 und folgende: "Die berühmteste und vielleicht repräsentativste unter den Portraitradierungen der vierziger Jahre ist ein Bildnis in ganzer Figur; Jan Six, der noch nicht dreissigjährige Amsterdamer Patrizier und humanistische Kaufmann, der, mit dem Rücken gegen ein Fenster gelehnt, in einem mit allen Einzelheiten wiedergegebenen Zimmerausschnitt steht, in die Lektüre eines Buches vertieft. ... Ausser dem Hundertguldenblatt ist kaum eine andere Radierung dieser Zeit mit einer solchen unendlichen Sorgfalt und mühseligen Kleinarbeit auf malerisch-tonige Werte hin durchgearbeitet. In dem Zusammenwirken von Vorätzung, Grabstichel- und kalter Nadelarbeit erscheint dies mit ihrem unerschöpfbaren Reichtum an Nuancen auch dem gewiegten Graphiker wie ein technisches Wunder und erreicht das äusserste einer innerhalb der Skala von Schwarz und Weiss möglichen harmonischen Schönfarbigkeit."

    Woldemar von Seidlitz, in: Die Radierungen Rembrandts, Leipzig 1922, Verlag E. A. Seemann, sagt mit Recht, dass die zart gestochene Platte nicht viele gute Abdrucke geliefert haben kann. Dass Drucke schon zu Lebzeiten Rembrandts gesucht und selten waren, geht aus dem folgenden Bericht an das damalige königliche Kupferstichkabinett von Paris hervor: "Le 15 mai 1655 j'ai fait acquisition de deux épreuves avec lettre et sans lettre du rare portrait de Jean Six, dont le roi n'avait qu'une copie assez fidèle faite à l'encre de la Chine. Ces deux épreuves ont été achetées publiquement à la vente du Cabinet du Comte de Chabannes pour la somme de 1110 livres. L'épreuve de premier état avait été payée 864 livres."

    Rembrandt Harmensz. van Rijn  : Jan Six , 1647
    Rembrandt Harmensz. van Rijn  : Jan Six , 1647

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