Borgonovo 1901 - 1966 Chur
1927
Gips
40,8 cm hoch, 47,7 cm breit, 15 cm tief
Rückseitig links auf dem Sockel mit eingravierter Signatur "Giacometti". Vorne rechts auf dem Sockel mit den Spuren einer einst eingravierten Signatur
Sammlung Emile Burki, Genf, bis 1959
Galerie Klipstein und Kornfeld, Bern, angekauft 1959
Privatsammlung Schweiz, seit 1960
Auswahl:
Jacques Dupin, Alberto Giacometti, Paris 1962, Tf. 196, mit inkorrekten Massangaben, ganzseitig reprod.
Reinhold Hohl, Alberto Giacometti, Stuttgart, Hatje, 1971, pag. 42, ganzseitig reprod.
Yves Bonnefy, Alberto Giacometti, Paris 1991, Reprod. 138 in Farben pag. 147
Auswahl, immer Bronzegüsse:
Basel 1966, Kunsthalle, Alberto Giacometti,
Duisburg 1977, Wilhelm Lehmbruck Museum, Alberto Giacometti,
Martigny 1986, Fondation Pierre Gianadda, Alberto Giacometti,
Berlin/Stuttgart 1987-1988, Nationalgalerie/Staatsgalerie, Alberto Giacometti,
Washington/San Francisco 1988-1989, Hirshhorn Museum/Museum of Modern Art, Alberto Giacometti,
Paris 1991-1992, Musée d'Art moderne de la Ville de Paris,
New York/Fort Worth 1993, Guggenheim Museum/Art Museum, Picasso and the Age of Iron,
Wien/Edinburgh 1996, Kunsthalle/Scottish National Gallery, Alberto Giacometti,
Sauber in der Erscheinung, leicht patiniert. Mit Spuren von Schnittstellen, da der Gips 1960 im Hinblick auf die Gussform teilweise auseinander gesägt werden musste und sorgfältig wieder zusammengefügt wurde
Die bedeutende kubistische Skulptur, in der Übergangsphase vom Kubismus zum Surrealismus geschaffen, entstand in Paris im Jahre 1927. Der Gips, erworben von einem Jugendfreund Giacomettis vor 1930 in Paris, wurde vom Besitzer 1959 verkauft und von Alberto Giacometti zum Guss bei Pastori in Genf freigegeben. Nach 2 Proben, bezeichnet "modèle" und "E 1", wurden 7 Exemplare gegossen, nummeriert von "0/6" auf "6/6". Sie verblieben teilweise im Besitz des Künstlers. Giacometti zeigte sich über die Bereicherung seines Jugendwerkes hoch erfreut, er hatte die Skulptur für lange Jahre als verloren betrachtet
Salzmann, in Kat. Duisburg 1977, pag. 56: "Raumkästen und Käfige spielen in der surrealistischen Phase ... bei Alberto Giacometti eine wichtige Rolle. Erste Ansätze lassen sich bereits in den sogenannten "postkubistischen Stilfiguren" zwischen 1925 und 1929 erkennen. Das Relief "Komposition - Mann und Frau" 1927 verwirklicht den dramatischen Zusammenprall und das Ineinander von aktiven und passiven, durchbrochenen und geschlossenen Formen."
Valery J. Fletcher, in Kat. Washington/San Francisco 1988-1989, pag. 78: "In this sculpture, along with the other 1927 Composition [5], Giacometti attained pure geometric abstraction and demonstrated his mastery of Cubism's geometric and structural language. This sculpture incorporates different, equally complex compositions in both front and rear views, combining a frontal, pictorial approach with sculptural forms and space."