1. Apostel Paulus. 1514. 11,9x7,5 cm. Ausgezeichnet in der Erhaltung, mit schmalem Papierrändchen um die voll sichtbare Plattenkante. Ausgezeichneter Frühdruck, vor allen Wischspuren. Aus Slg. Pierre Mariette II, mit Ankaufsdatum "1666", Lugt 1788.
2. Apostel Thomas. 1514. 11,7x7,5 cm. Sauber in der Erhaltung, auf drei Seiten mit voll sichtbarer Plattenkante. Ausgezeichneter Frühdruck, unten links mit dem leicht sichtbaren Kratzer. Aus Slg. Pierre Mariette II, mit Ankaufsdatum "1657", Lugt 1788.
3. Apostel Simon. 1523. 11,8x7,7 cm. Sauber in der Erhaltung, unten links kleine Fehlstelle. Ausgezeichneter Frühdruck, mit dem leichten Kratzer neben dem Ärmel. Aus Slg. Pierre Mariette II, mit Ankaufsdatum "1667", Lugt 1788.
4. Apostel Bartholomäus. 1523. 12,3x7,8 cm. Sauber in der Erhaltung, mit schmalem Papierrändchen um die voll sichtbare Plattenkante. Ausgezeichneter Frühdruck, mit den leicht sichtbaren Wischspuren rechts unten über der Bodenkante. Aus Slg. Pierre Mariette II, mit Ankaufsdatum "1692", Lugt 1788.
5. Apostel Philippus. 1526. 12,2x7,8 cm. Sauber in der Erhaltung, mit schmalem Papierrändchen um die voll sichtbare Plattenkante. Restaurierte Stelle unten rechts. Aus Slg. Pierre Mariette II, mit Ankaufsdatum "1652", Lugt 1788.

Werkverzeichnisse

Für Paulus: Schoch/Mende/Scherbaum 74. Meder 47/II/a (v. d)

Für Thomas: Schoch/Mende/Scherbaum 75. Meder 50/b (v. d)

Für Simon: Schoch/Mende/Scherbaum 95. Meder 49/b (v. d)

Für Bartholomäus: Schoch/Mende/Scherbaum 96. Meder 45/b (v. d)

Für Philippus: Schoch/Mende/Scherbaum 100. Meder 48/a/b (v. e)

Provenienz

Slg. Pierre Mariette II (1634 Paris 1716), Ankaufsdaten 1652-1692, Lugt 1788-9

Slg. Moriz von Kuffner (Wien 1854-1939 Zürich), nicht bei Lugt

C.G. Boerner, London, Dezember 2001, dort angekauft von

Privatsammlung Schweiz

Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 7. Juni 2011, Los 21

Privatsammlung Schweiz

Erläuterungen

Alle fünf Darstellungen dieser von Dürer niemals weiter ausgeführten Folge der stehenden Apostel. Sämtlich in ganz ausgezeichneten Drucken, oft noch mit Plattenton druckend. In solcher Einheitlichkeit ist diese für Dürers graphisches Spätwerk wichtige Gruppe nur höchst selten zu finden. Lediglich beim Philippus eine minime Beschädigung in der rechten unteren Ecke. Faszinierend ist auch die frühe Provenienz. So wurden die Blätter bereits im Laufe des 17. Jahrhunderts vom jüngeren Pierre Mariette, einem der wichtigsten Mitglieder der Pariser Sammler- und Händlerfamilie, zusammengetragen und blieben seitdem zusammen. Die Ankäufe wurden wie folgt getätigt: Philippus 1652 / Thomas 1657 / Paulus 1666 / Simon 1667 / Bartholomäus 1692.

Über einen Zeitraum von zwölf Jahren ausgeführt, veranschaulichen die Blätter die sich auch im letzten Lebensjahrzehnt noch stets weiter entwickelnde Stichtechnik des Meistergraphikers. So zeigt die frühste Darstellung, der 1514 geschaffene "Thomas", noch starke Hell-Dunkel-Kontraste, während in den Kompositionen der 1520er Jahre subtilst abgestimmte, silbrig schimmernde Grauwerte den Bildeindruck prägen. Des weiteren fällt auf, dass nur die beiden frühen Apostel einen Heiligenschein tragen, der dann bei den drei nachreformatorischen Blättern fehlt.