1896
Schabkunst und Kaltnadel auf Zinkplatten, monotypieartig farbig gedruckt, auf Bütten
15x13 cm, Plattenkante; 33,2x27,4 cm, Blattgrösse
Unten rechts in Bleistift vom Künstler signiert und bezeichnet "E Munch 4te Druck"
Gerd Woll, Edvard Munch, The Complete Graphic Works, Oslo 2012,
Slg. Heinrich Stinnes, Köln, unten links mit Stempel
Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b
Basel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad-Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart,
Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld],
Basel 1985, Kunstmuseum, Edvard Munch – Sein Werk in Schweizer Sammlungen,
Tegernsee 1996/1997, Olaf Gulbransson Museum (i.A. Bayer. Staatsgemäldesammlungen München), Edvard Munch, Holzschnitte, Radierungen, Lithographien,
An der Oberkante und auf der Rückseite Spuren einer alten Montierung. Leichter Lichtrand in sehr schöner Gesamterhaltung
Im Jahr 1896 entstanden im "Atelier Alfred Salmon", das damals von Alfred Porcabœuf geleitet wurde, fünf Schabkunstblätter (Mezzotinten). Dieses Druckverfahren gilt als eines der aufwändigsten Verfahren überhaupt, da die zuerst mit Aquatinta vorbereiteten Zinkplatten mit dem Wiegemesser so lange bearbeitet werden, bis sich ein dichtes, gleichmässiges Raster entsteht, das im Druck eine flächig-samtene Struktur erzeugt. Die Schabkunst wurde bereits im 17. Jahrhundert entwickelt, vor allem zur Wiedergabe einer malerischen Wirkung.
Genau dieser malerische Aspekt der Druckgraphik wird Munch fasziniert haben. Er schuf jeweils nur wenige Exemplare in von Druck zu Druck abweichender Farbgebung, die Abzüge waren aller Wahrscheinlichkeit nach Selbstdrucke. Blätter in Mezzotinto gehören zu Munchs seltensten und begehrtesten Graphiken.
Von "Stehender Akt im Innenraum" sind Gerd Woll neun farbige Drucke aus Paris bekannt, von denen sich nur wenige noch in Privatbesitz befinden. Später entstanden auch monochrome Abzüge, wohl durch Wilhelm Felsing in Berlin gedruckt. Das hier angebotene Blatt ist eine grosse Seltenheit in Munchs graphischem Œuvre.
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