Königsberg 1867 - 1945 Moritzburg
Ausrufzeit 13.09.2024,
circa 17.00 Uhr (CET)
(+/- 30 Min.)
Um 1890
Feder und Pinsel in Tusche, laviert, auf festem, cremefarbenem Velin
15,9x33 cm, unregelmässiger Rand
Auf der Rückseite in der Mitte bezeichnet "Aus dem Nachlass Käthe Kollwitz / Hans Kollwitz"
Otto Nagel/Werner Timm, Käthe Kollwitz, Die Handzeichnungen, Stuttgart 1980,
Nachlass Käthe Kollwitz, dort in den 1980er Jahren erworben von
Privatsammlung Deutschland
Käthe Kollwitz, Ich sah die Welt mit liebevollen Blicken - Käthe Kollwitz, Ein Leben in Selbstzeugnissen, Hannover 1968,
Uwe M. Schneede, Käthe Kollwitz, Das zeichnerische Werk, München 1981,
Käthe Kollwitz, Zeichnung, Grafik, Plastik, Bestandskatalog des Käthe-Kollwitz-Museum Berlin, Martin Fritsch, Hrsg., bearbeitet von Annette Seeler, mit Beiträgen von Annette Seeler und Werner Timm, Leipzig 1999,
Martin Fritsch, Hrsg., Hommage an Käthe Kollwitz, Leipzig 2005,
Berlin 1967/1968, Akademie der Künste mit den Staatlichen Museen Preussischer Kulturbesitz, Kupferstichkabinett und Nationalgalerie, Gedenkausstellung im 100. Geburtsjahr von Käthe Kollwitz,
Hamburg 1980, Kunstverein Hamburg, Käthe Kollwitz, Die Zeichnerin,
Minimst gebräunt, oben zwei Reissnagellöcher. Rückseitig mit Spuren alter Montierungen.
Das vorliegende Blatt ist eine sehr frühe Arbeit von Käthe Schmidt, die die Werke erst ab Juni 1891 nach der Heirat mit ihrem langjährigen Verlobten, dem Arzt Karl Kollwitz, mit Käthe Kollwitz signierte. Als Tochter von Katharina und Karl Schmidt verbrachte die Künstlerin ihre Jugend in Königsberg. Ihr Vater hatte Jura studiert, arbeitete dann aber, da er aufgrund seiner politischen Einstellung keine Stelle fand, als Maurermeister. Käthe hatte drei Geschwister: Julie, Lisbeth und Conrad. Ab 1881 nahm sie Kunstunterricht beim Künstler Rudolf Maurer. 1885/1886 besuchte sie die Damenakademie des Vereins Berliner Künstlerinnen. Zurück in Königsberg wurde sie von Emil Neide unterrichtet und studierte anschliessend bis 1890 in München bei Ludwig Herterich.
Das vorliegende Blatt ist eine sehr persönliche Darstellung ihrer Schwester Lisbeth (Lise), die sie im Bett liegend zeigt. Kollwitz hatte eine sehr enge und innige Beziehung zur Schwester. Sie sagte dazu: "Lise und ich gehörten unbedingt zusammen. Wir waren so verquickt, dass wir gar nicht mehr zu sprechen brauchten, um uns zu verständigen. Wir waren wirklich untrennbar." (Zitat aus: Käthe Kollwitz, Erinnerungen, Tagebücher S. 727). Die Verbundenheit zeigte sich auch darin, dass das sehr persönliche Blatt bis zu ihrem Tod bei der Künstlerin blieb. Es wurde schliesslich direkt aus dem Nachlass erworben und befand sich bis 2015 viele Jahre als Dauerleihgabe im Käthe-Kollwitz-Museum in Berlin.
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