Strassburg 1886 - 1966 Basel
Ausrufzeit 13.09.2024,
circa 15.05 Uhr (CET)
(+/- 30 Min.)
1941
Marmor
44x22,2x22 cm
Atelier des Künstlers, vor 1955 erworben von
Slg. Annie und Oskar Müller-Widmann, Basel, durch Erbschaft an
Slg. Aja Petzold-Müller, Basel, durch Erbschaft an
Privatsammlung Schweiz
Auktion Christie's, Paris, 22. Oktober 2021, Los 330, dort erworben von
Internationaler Privatsammlung
Carola Giedion-Welcker, Jean Arp, Stuttgart 1957,
Ionel Jianou, Jean Arp , Paris 1973,
Arie Hartog/Kai Fischer, Hans Arp, Skulpturen – eine Bestandsaufnahme, Ostfildern 2012,
Vorgesehen für die Ausstellung in der Fundació Catalunya La Pedrera, Barcelona, Art in Stone, Oktober 2024
Eine aufliegende Seite durch die Drehmöglichkeit um die Achse leicht berieben. In sehr schöner Erhaltung
Hans Arps Werke galten im Dritten Reich als "entartet". Nach der Besetzung Frankreichs zog er daher mit seiner Frau Sophie Taeuber-Arp nach Grasse an die Côte d'Azur. Dort hatte er kein Atelier und musste als Maler und Bildhauer notgedrungen mit leichten, transportablen und billigen Materialien arbeiten. Dank Zuwendungen von Gönnern konnten sich die Arps über Wasser halten, bevor sie Ende 1942 vor der anrückenden deutschen Wehrmacht in die Schweiz flohen. In genau diesen bewegten Zeiten ist der Entwurf der vorliegenden Arbeit entstanden. Vermutlich wurde das Werk jedoch erst später im Tessin in Marmor gehauen.
Arps unverwechselbares Vokabular biomorpher Formen machte ihn zu einem wichtigen Wegbereiter der abstrakten Plastik. Oszillierend und mit den Titeln kokettierend nehmen seine Werke eine Sonderstellung in der modernen Bildhauerei ein. In der vorliegenden Skulptur thematisiert der Künstler, wie oft in dieser Zeit, das Wachstum, Metamorphosen und die botanische Fruchtbarkeit. Auf einzigartige Weise gelang Arp mit seinen charakteristischen Figuren die Umwandlung organischer Formen in eine faktisch abstrakte, lyrische Formensprache. Im vorliegenden Fall ist es eine eindrückliche Mischung aus Dynamik und Statik, spannend umgesetzt mit der Betonung der Vertikalen. Auf einem Sockel ruht ein scheinbar filigranes, amorphes Blatt. Das aus weissem Marmor gehauene Objekt überrascht mit komplexen Rundungen und, betrachtet man es aus verschiedenen Blickwinkeln, völlig unterschiedlichen, immer wieder neuen Formen.
Einzigartige Variante von zwei Versionen. Die andere Fassung befindet sich in der Sammlung des Kunstmuseums in Winterthur.
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