Quincy 1935 - 2024 New York
1989
Steinskulptur aus belgischem Kalkstein "Belgisch Granit/Belgisch Schwarz" bzw. "Pierre de Tournai"
15x15x15 cm, Würfel; 45x15x45 cm, Gesamtkomposition
Echtheitszertifikat, signiert vom Künstler und datiert vom 22. März 2007, liegt vor
Werknummer RS1989-61
Galerie Konrad Fischer, Düsseldorf, dort 2006 angekauft von
Schweizer Privatsammlung
Würfel teilweise etwas bestossen. In sehr guter Erhaltung
Seit Anfang der 1960er-Jahre arbeitete Carl Andre an seinen minimalistischen Skulpturen, mit denen er den Begriff der Skulptur revolutionierte. Die Strenge der in Materialien wie Eisen, Kupfer oder Stein ausgeführten geometrischen Formen und die Aneinanderreihung und Wiederholung gleicher Elemente verblüffen in ihrer einfachen Art. Damit definierte Andre den Raum um das Kunstwerk neu; bei manchen Arbeiten sollen die Betrachtenden sogar über das Kunstwerk gehen, sodass sie selbst faktisch Teil der Arbeit werden. Ab Ende der 1980er-Jahre verwendete er oft den Stein "Belgica Blue" (Belgisch Granit / Belgisch Schwarz). Der Name ist irreführend, denn es handelt sich nicht um Granit, sondern um einen dunklen, blau-schwarzen Kalkstein. Dieser Kalkstein, oft mit versteinerten Seelilien versehen, wurde von Bildhauenden gerne verwendet; erwähnt sei neben vielen anderen Werken Käthe Kollwitz’ skulpturales Hauptwerk "Trauerndes Elternpaar", das sie für den deutschen Soldatenfriedhof in Vladslo in Westflandern schuf. Andre benutzte also einen Stein, der als "Klassiker" in der Bildhauerei gilt, um seinen revolutionär neuen plastischen Ansatz zu realisieren.
"Still Blue Wall" besteht aus neun Kuben mit einer Seitenlänge von je 15 cm. Die "stille Wand" erinnert an monumentale Quadermauern, verblüfft aber durch ihre klare Strenge auf kleinstem Raum. Eine typische Arbeit des erst in diesem Jahr verstorbenen grossen Bildhauers.
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