1951, Guss von 1967
Bronze
27,4x21,5x11,3 cm
Auf der Seite rechts unten mit der gestanzten Nummerierung "E 1" und mit dem Giesserstempel "CIRE / M PASTORI / PERDUE"
Echtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom Oktober 2017, liegt vor
Die Bronze figuriert im elektronischen Werkverzeichnis der Fondation Annette et Alberto Giacometti unter der Nummer AGD 3887
Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern
Martigny 1986, Fondation Pierre Gianadda, Alberto Giacometti,
Wien 1996, Kunsthalle, Alberto Giacometti,
Edinburgh/London 1996/1997, Scottish National Gallery of Modern Art/Royal Academy of Arts, Alberto Giacometti,
Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld,
Bern 2003, Kunstmuseum, Hommage an "E.W.K.", Meisterwerke von Giovanni, Alberto und Diego Giacometti aus der Sammlung von Eberhard W. Kornfeld,
Trubschachen 2005, 17. Kunstausstellung,
Appenzell 2006, Museum Liner, Die obere Hälfte, Die Büste seit Auguste Rodin,
Singapur 2008, Art Museum, Seeing – Feeling – Being: Alberto Giacometti,
Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld,
Bern 2009/2010, Zentrum Paul Klee – Paul Klees Grafik, Die Passion des Eberhard W. Kornfeld (ohne Kat.)
Wolfsburg/Salzburg 2010/2011, Kunstmuseum/Museum der Moderne Mönchsberg, Alberto Giacometti, Der Ursprung des Raumes,
Bern 2017, Galerie Kornfeld, Alberto Giacometti,
Mailand 2023, Fondazione Luigi Rovati, Diego, L'altro Giacometti,
Sehr schöner, tadelloser Guss mit brauner Patina
Vom 18. Juli bis 22. August 1959 fand in der Galerie Klipstein & Kornfeld in Bern eine viel beachtete Sommerausstellung mit Werken von Alberto Giacometti statt. Im Rahmen der Ausstellung übernahm Eberhard W. Kornfeld drei der gezeigten Gipse, die er ab 1960 in Zusammenarbeit mit Giacometti bei Mario Pastori in Genf in Bronze giessen liess.
Der in den Miniaturplastiken entwickelte Kontrast von kleinem Kopf mit massivem Sockel erzeugt auch in den Porträts der 1950er Jahre eine einzigartige Spannung. Der massige, in sich geschlossene Torso gibt der schmalen Frontansicht des Gesichts Sicherheit und Gewicht. Die frühe, in der Malerei und Zeichnung erprobte Idee einer Abflachung des Kopfes führte zu einer Fokussierung auf die entscheidenden Wesenszüge der porträtierten Person. In der hier angebotenen Bronze ist es einmal mehr sein Bruder Diego, der Modell sass. "D’après nature" will sagen, dass die vorliegende Plastik im Rahmen einer Porträtsitzung entstanden ist, was später nicht mehr immer der Fall war. Diego trägt einen Rollkragenpullover, was die Plastik formal in die Nähe der Porträtmalerei des 16./17. Jahrhunderts bringt. Die Büste wirkt sehr klassisch in der Komposition; minutiös sind die Merkmale seines Bruders herausgearbeitet. Die seitliche Abflachung des Kopfes führt zur Belebung der Vorderansicht des Gesichts: Das Profil zeigt so den gleichen und doch ganz anderen Diego.
"Buste de Diego d'après nature" war als Gips in Kornfelds Sommerausstellung 1959 zu sehen. Ab 1960 entstanden bei Pastori in Genf die Bronzen; die Edition betrug acht Güsse (0/6-6/6 und E 1). Giacometti hat sich ausdrücklich zur gewünschten Patina geäussert: Die für die hier angebotene Plastik sollte bewusst eher hell sein. Da die Editionen oft erst nach erfolgtem Verkauf gegossen wurden, entstanden die letzten Exemplare erst 1967, also kurz nach dem Tod des Künstlers. Doch auch diese Güsse entsprechen noch den genauen Vorstellungen Giacomettis. Kornfeld behielt die Nummer "E 1", das Exemplar für den Verleger, schliesslich in seiner eigenen Sammlung.
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