Hannover 1887 - 1948 Ambleside
1924
Merzzeichnung - Collage
14,4x13,5 cm, Collage; 30,3x23,2 cm, Originalunterlage
Auf der Unterlage vom Künstler in Tinte signiert und datiert "Kurt Schwitters. 1924."
Karin Orchard/Isabel Schulz, Kurt Schwitters, Catalogue raisonné, Band 2, 1923-1936, Ostfildern-Ruit 2003,
Durch Erbschaft vom Künstler an Ernst Schwitters, Lysaker (1948-1986)
Galerie Kornfeld, Bern
Privatsammlung Schweiz
Shuzo Takiguchi, "Kurt Merz Schwitters", in: Mizue, Heft 670 (Februar), Tokio 1961, reprod. ohne Seite
Düsseldorf 1958, Kunsthalle, Dada - Dokumente einer Bewegung,
Amsterdam 1958-1959, Stedelijk Museum, Dada,
Tokio 1960, Minami Gallery, Kurt Schwitters,
Ulm 1961, Ulmer Museum, Kurt Schwitters, Liste
In der linken oberen Ecke der Unterlage ein kleiner Einriss, die rechte untere Ecke leicht gestaucht
Kurt Schwitters verwendet seit 1918 den Begriff "Merz" (laut Eigenaussage vom Wort "Kommerz" abgeleitet) für seine Collagen und Assemblagen. Der Terminus wird fortan zum Synonym für seine vielseitigen künstlerischen Aktivitäten. 1919 finden erste Gruppenausstellungen mit seinen Merzbildern statt, u. a. in der Galerie "Der Sturm", Berlin. Er veröffentlicht Texte wie "Anna Blume. Dichtungen", die in den Kanon der Literaturwissenschaft eingehen, oder schreibt Essays zu seinem Verständnis von "Merz"-Kunst. Im Januar 1923 erscheint die erste Ausgabe der von ihm herausgegebenen Zeitschrift "Merz", weitere folgen in unregelmässigen Abständen in verschiedenen Formaten bis 1932. Für die vorliegende Collage verwendet er einen Teil einer Lithographie, die in der ersten Merzmappe von 1923 erscheint (vgl. Blatt 4 aus: "MERZ 3. MERZ MAPPE. ERSTE MAPPE DES MERZVERLAGES", Orchard/Schulz 1194.5.) und collagiert diesen mit diversen graphischen und textlichen Elementen. Neben einer abgestempelten Briefmarke, einem Merzmosaik, dem Satz "dadá ist ewig." kommt auch das Wort "NASCI" vor: ein Begriff, der sich auch auf dem Titelblatt der Merzzeitschrift 8/9, die er in Zusammenarbeit mit El Lissitzky 1924 publiziert hat, wiederfindet. Die Merzzeichnung besticht durch die ausgewogene Komposition, in der Mitte platziert er ein Gesichtsprofil in blauer Tusche