Stampa 1868 - 1933 Glion
Um 1920
Gouache, über Vorzeichnung in Bleistift
44,5x32,5 cm, Einfassungslinie; 45,8x33,9 cm, Blattgrösse
Unten links in Pinsel in Aquarell monogrammiert "G./G."
Nachlass des Künstlers
Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 14. Juni 2007, Los 336, dort erworben von
Privatsammlung Schweiz
Zürich 2002, Kunstsalon Wolfsberg, Giovanni Giacometti, Aquarelle aus Privatbesitz, reprod. (o. pag., dort betitelt "Das Engadin")
Auf dünnem Velin. Mit minimen Griffknicken und mit leichtem Lichtrand. Rückseitig mit Spuren einer alten Montierung. Farbfrisch und sauber in der Erhaltung
Die vorliegende Gouache ist eine ungewöhnliche Ansicht der Seenlandschaft des Oberengadins von Aela oberhalb von Maloja aus. Im Vordergrund ist der Silsersee mit dem Sasc da Corn, gefolgt vom Silvaplanersee und dem Lej da Champfèr zu sehen. Ein Aquarell mit derselben Ansicht ist auf einer farbigen Tafel im Buch von Helena Sokolow, Engadiner Legenden, Chur 1983, reproduziert. Giacometti war ein Meister des Aquarells, dem das rasche Hinwerfen der flüssigen Malmaterie auf das Papier besonders zusagte, und der die Transparenz der Farben zu Gunsten stärkster farbiger Kontraste auszunützen wusste. Die Sujets seiner Aquarelle und Gouachen fand Giacometti meist auf seinen Reisen oder Wanderungen in seiner Umgebung, wie in diesem Werk auf einer Anhöhe oberhalb Malojas. Die aussergewöhnliche Grösse des vorliegenden Werkes lässt darauf schliessen, dass die Arbeit um 1920 wohl als Plakatentwurf entstanden ist