Baumgarten bei Wien 1862 - 1918 Wien
1916
Bleistiftzeichnung
37,2x56,9 cm
Unten links mit dem Nachlassstempel "GUSTAV / KLIMT / NACHLASS"
Alice Strobl, Gustav Klimt, Die Zeichnungen 1912-1918, Band III, Salzburg 1984,
Klipstein und Kornfeld, Bern, Lagerkatalog 61,
Galerie Kornfeld und Cie., Bern
Prof. Walther Kastner, Linz
Privatbesitz, Linz/Donau
Auktion Ketterer Kunst, München, 10. Dezember 2011, Los 11, dort erworben von
Sammlung Hinterfeldt
Bern 1957/1958, Klipstein und Kornfeld, Lagerkatalog 61, Gustav-Klimt-Ausstellung, 50 Zeichnungen,
Linz 1978, Neue Galerie
Auf cremefarbenem Japan, minimst gebräunt, kaum sichtbarer Lichtrand. Rückseitig mit Spuren einer alten Montierung. In guter Gesamterhaltung
Die 1891 geborene Friederike Maria Beer, genannt "Fritzi", nahm nach der Schule in Wien Schauspielunterricht und wurde Modell für die Kleider der Wiener Werkstätte. Als Geliebte des Künstlers Hans Böhler verkehrte sie mit vielen Kunstschaffenden der Wiener Secession. 1914 porträtierte Egon Schiele sie und 1916 Gustav Klimt. Beer wünschte sich so sehr ein Porträt von Klimt, dass dieser das einzige Mal in seiner Malerei den Namen der Dargestellten oben rechts ins Bild gemalt hat. Mitte der 1930er Jahre emigrierte Monti-Beer, wie sie sich nach ihrer Heirat nannte, in die USA und leitete dort bis 1962 die "Artists’ Gallery", eine der Wiener Secession ähnliche Non-Profit-Organisation, die amerikanische Künstler entdeckte und förderte
Das hier angebotene Blatt zeigt nach Alice Strobl wohl Friederike Maria Beer, ihre markanten Gesichtszüge seien unverkennbar. Die liegende Darstellung nimmt jedoch einen singulären Platz in den übrigen bekannten Skizzen ein. Die geschwungene Gestalt und die klar gesetzten Bleistiftstriche zeugen vom grossen Können des Meisters