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Rosario de Santa Fé 1899 - 1968 Comabbio
1966
Wasserfarben auf Leinwand und Lackfarbe über Holz
110x110 cm
Rückseitig auf der Leinwand vom Künstler in Braun signiert und betitelt "L. Fontana / "Concetto Spaziale"" und mit Richtungspfeilen gekennzeichnet
Enrico Crispolti, Lucio Fontana, Catalogo Generale, Bd. II, Mailand 1986,
Privatsammlung, Mailand
Auktion Finarte, Mailand, 8. Juni 1976, Los 68
Internationale Privatsammlung
Galerie Dominique Lévy, mit Etikett
Privatsammlung Monaco
Enrico Crispolti, Lucio Fontana, Catalogue Raisonné des peintures, sculptures et environments spatiaux rédigé, Bd. II, Brüssel 1974, pag. 176-177,
Germano Celant, Lucio Fontana, Ambienti Spaziali, Mailand 2012, pag. 337,
Luca Massimo Barbero/Charlotte Call, Lucio Fontana: I Teatrini, London 2018, pag. 27, 28, 69, reprod.
Tokyo 1986, Fuji Television Gallery, Fontana,
Madrid 1987, Galería Theo, Fontana, Obras 1960-1968,
London 2018, Nahmad Projects, Lucio Fontana: I Teatrini, pag. 27, 28, 69, reprod.
In sehr guter Erhaltung, das lackierte Holz stellenweise mit feinen Rissen
Lucio Fontana zählt zu den bedeutendsten italienischen Avantgardekünstlern der Nachkriegsgeneration. 1946 veröffentlicht er in Buenos-Aires das "Manifiesto blanco", in dem er seine Theorie des "Spazialismo" erläutert. Fontana war auf der Suche nach einer neuen Raumerfahrung nicht nur für die Bildhauerei, sondern auch für die Malerei. Er begründet 1947 die Bewegung "Movimento Spaziale" und seine Werke dienen fortan der Veranschaulichung eines bestimmten "Concetto spaziale", eines Raumkonzepts. Löcher, Perforationen und Schlitze werden zu typischen Merkmalen seiner Kunst, die er in verschiedenen Werkgruppen aufgreift, darunter: Buchi (Löcher, ab 1949), Pietre (Steine, 1952-56), Olii (Ölgemälde, ab 1957), Tagli (Schnitte, ab 1958), Nature (1959-60), Metalli (1961-65), Fine di dio (1963-1964), Teatrini (Puppentheater, 1964-1966) und Ellissi (1967). In all diesen Arbeiten geht es ihm um die Öffnung von Räumen, in denen er mit spitzen Hilfsmitteln die Leinwand durchbohrt oder mit einem scharfen Messer die Leinwände durchtrennt
Eine besondere Gruppe stellen die "Teatrini", die sogenannten "Puppentheater" dar, die er von 1964-1966 ausführt und die sich durch einen geformten Rahmen aus lackiertem Holz und einem einfarbigen, von Löchern durchzogenen Hintergrund charakterisieren. Beim vorliegenden Werk hat der Künstler den Rahmen mit drei fast gleich grossen, aber unterschiedlich breiten Rechtecken unten in der Mitte vor einer weissen Leinwand mit wolkenförmig geschwungenen, perforierten Linien gestaltet. Eindrucksvoll spielt Fontana in diesem Werk mit der Idee des Raumes, aber auch mit der Idee der Bühne. So schafft er durch das Vorrücken der Komposition einen neuen dreidimensionalen Raum, der sich je nach Schatten immer wieder verändert. Von der Serie der "Teatrini" gibt es ca. 180 Werke, im Vergleich zu Arbeiten aus anderen grösseren und bekannteren Werkgruppen sind sie eher selten und stellen eine faszinierende Besonderheit im Oeuvre des Künstlers dar
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