Tula 1870 - 1938 Ascona
Um 1915
Öl und Tempera auf Papier, auf Unterlagekarton aufgezogen
46,8x62,2 cm, Papiergrösse
Unten rechts von der Künstlerin in Pinsel in brauner Tempera monogrammiert "M. W."
Slg. Martha Steffen, Ascona
Slg. P. und D. Jenny-Steffen; durch Erbschaft an
Privatsammlung Schweiz
Ascona 1988, Monte Verità, Museo Communale d'Arte Moderna, Centro Culturale Beato Berno, Marianne Werefkin - Leben und Werk, kuratiert von Bernd Fäthke,
In sehr schöner, farbfrischer Erhaltung. In den vier Ecken mit kleinen Löchlein, wohl von Reissnägeln, unten rechts Farbverluste im Hellblau
Marianne von Werefkin musste, zusammen mit ihrem Partner Alexej von Jawlensky, bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 aus München emigrieren. Sie fanden in Saint-Prex im Gut der Familie Adèle Delarageaz Zuflucht. Eine Schwester von Adèle lebte schon vor 1914 in Russland und es kann angenommen werden, dass durch sie die Bekanntschaft zu den Flüchtenden bestand. Das vorliegende Werk ist während des Aufenthaltes am Genfersee entstanden, wohl anlässlich eines Ausfluges nach Aigle. Die eindrückliche Burganlage ist oberhalb des Rebberges dargestellt. Im September/Oktober 1917 zogen Werefkin, Jawlensky und Familie nach Zürich, bevor sie 1918 in das Castello nach Ascona am Lago Maggiore übersiedelten
Die frühere Besitzerin des vorliegenden Werkes, die auch in Ascona wohnhafte Martha Steffen, entwickelte ab ca. 1925 eine enge Beziehung zur Künstlerin und erwarb immer wieder Werke, um sie in einer Zeit besonders grosser finanzieller Not zu unterstützen