Münchenbuchsee bei Bern 1879 - 1940 Muralto
1938 - Werknummer 1938.112 (H 12)
Kleisterfarbe auf dünner Baumwolle auf Pappe, aufgelegt auf einen mit blauer Baumwolle bezogenen Holzrahmen und in einer doppelten Rahmenleiste eingelegt
21x49,3 cm, Bildgrösse - 28,7x55 cm, Rahmen
Unten rechts in der Kleisterfarbe signiert, aber fast völlig verblasst, nur noch Spuren in starker Vergrösserung sichtbar. Rückseitig auf der Holzleiste vom Künstler in rotem Farbstift beschriftet "1938 H 12 'Teich im Park'"
Paul Klee, Catalogue raisonné, Werke 1934-1938, Bd. 7, Bern 2003,
Lily Klee, Bern (1940-1946)
Klee Gesellschaft, Bern (1946-1952)
Felix Klee, Bern (1953-1990)
Nachlass Felix Klee (1990-1995)
Privatsammlung Schweiz
Elmar Bauer, Eidolon - das Abbild als Wesensbild, Ludwigshafen 1981, pag. 29, 32
Delphine Renard, Actualité des dernières œuvres de Paul Klee, Nîmes 1984, pag. 86
Philippe Comte, Klee, Paris 1989, pag. 39
Dorothea Richter, Unendliches Spiel der Poesie, Romantische Aspekte in der Bildgestaltung Paul Klees, Weimar 2004,
Auswahl:
Zürich 1940, Kunsthaus, Klee,
Düsseldorf/Mannheim/Freiburg i.Br. 1948-1949, Hetjens-Museum/Kunsthalle/Kunstverein, Späte Werke von Paul Klee,
Bern 1956, Kunstmuseum, Paul Klee,
Berlin 1960/1961, Akademie der Künste, Paul Klee, Werke aus der Nachlass-Sammlung Felix Klee,
Wanderausstellung USA: Pasadena/San Francisco/Columbus/Cleveland/Kansas City/Baltimore/St. Louis/Philadelphia, 1967/1968, Paul Klee, A Retrospective Exhibition,
Wanderausstellung Japan: Kamakura/Nagoya/Kurume/Osaka/Takamatsu/Nagasaki 1969, Paul Klee,
München 1970/1971, Haus der Kunst, Paul Klee,
Humlebaek 1971/1972, Louisiana-Museum, Klee - Kandinsky,
Saarbrücken 1990, Saarland-Museum, Paul Klee, Wachstum regt sich, Klees Zwiesprache mit der Natur,
Mannheim 1996, Kunsthalle, Paul Klee, Die Zeit der Reife, pag. 108, reprod. in Farben
Salzburg 2008/2009, Museum der Moderne, Paul Klee, Melodie / Rhythmus / Tanz, pag. 267, reprod. in Farben
Ulm, Museum, Paul Klee und die Romantik,
Das Bild in sehr schöner Erhaltung, rechts im Bild mit leichten Falten in der auf die vom Künstler auf die Pappe aufgelegten dünnen Baumwolle. Der Bildträger wurde 1966 von Felix Klee von der ursprünglichen Montage gelöst und erst 2007 anhand von Fotos von den Restauratoren des Zentrums Paul Klee in Bern rekonstruiert. Entgegen den Angaben im Werkverzeichnis ist der Bildträger nicht signiert. Erhalten geblieben von der alten Montage und wieder integriert in den rückseitigen Holzrahmen ist die Leiste mit der Beschriftung von Klee in rotem Farbstift "1938 H 12 'Teich im Park'"
Die sich mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland und der Emigration in seine Jugendstadt Bern radikal geänderten Lebensumstände Klees wirkten sich nachhaltig auf sein künstlerisches Schaffen aus. Arbeitete er zuerst unter dem unmittelbaren Eindruck der politischen Bedrohung der europäischen Kultur und ihrer Avantgarden, kam ab 1935/36 die ganz persönliche Tragik einer unheilbaren Erkrankung hinzu. In den vier letzten Lebensjahren von 1937 bis 1940 erfuhr der "Spätstil" eine letzte Verdichtung, die Formen wurden klarer, die Farbigkeit reduzierter, oft gekennzeichnet durch den Kontrast farbiger Flächen und schwarzer Umrandungen oder Zeichen. Gerade das Zeichenhafte, Hieroglyphische zeichnet die Kompositionen aus; die Reduktion in der Zeichnung lässt die Ursprünge sicherlich in der Ägyptenreise von 1928/1929 suchen – sie prägt die späten Werke als charaktergebende Konstante
Das hier angebotene Gemälde überzeugt mit einer sehr durchdachten Bildanlage. Mit den drei Farben Olivgrün, Braun und Rot wird der Raum gestaltet, umrandet und strukturiert mit den schwarzen Pinselstrichen. Es ist eine hinreissende Komposition, die im Kleinen die kurz darauf entstehenden, raren, grossformatigen Spätwerke wie "Vorhaben" (WVZ 7328) oder "Rostende Schiffe" (WVZ 7329) vorbereitet