Münchenbuchsee bei Bern 1879 - 1940 Muralto
1929 - Werknummer 1929.33 (M.3.)
Aquarell auf deutschem Ingres
23,7x34,5 cm, Aquarell, Abschlussstrich und Schrift - 43x47,4 cm, Unterlagekarton
In der Mitte rechts vom Künstler in Feder in Tusche signiert "Klee". Vom Künstler auf Unterlagekarton aufgelegt, oben und unten mit Abschlussstrich und unter dem Abschlussstrich in Feder in Tusche links mit der Werknummer "1929 M.3." und rechts mit dem Titel "Abend in Aegypten". Links aussen vom Künstler in Bleistift bezeichnet "SCl" für "Sonderclasse"
Paul Klee, Catalogue raisonné, Werke 1927-1930, Bd. 5, Bern 2001,
Lilly Klee, Bern
Klee-Gesellschaft, Bern
Hermann und Margrit Rupf, Bern
Emilio Albisetti, Ittigen
Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 23.6.1995,
Privatsammlung Schweiz
Will Grohmann, Paul Klee, Genf/Stuttgart 1954, pag. 268
Paul Klee, Das bildnerische Denken, Schriften zur Form und Gestaltungslehre, hg. und bearbeitet von Jürg Spiller, Basel/Stuttgart 1956, pag. 146
Christoph Otterbeck, Zweimal Orient - Und Zurück, Paul Klee in Tunesien und Ägypten, in: Auf der Suche nach dem Orient, Paul Klee, Teppich der Erinnerung, Bern 2009, pag. 170 ff.,
Christine Hopfengart und Michael Baumgartner, Paul Klee, Leben und Werk, Ostfildern 2012, pag. 204
Kersten/Okuda/Kakinuma/Frey, Paul Klee, Sonderklasse, unverkäuflich, Bern/Leipzig 2014,
Dessau 1929, Anhaltische Gemäldegalerie, Paul Klee, 98 Werke
Dresden 1930, Galerie neue Kunst Fides, Rudolf Probst, Paul Klee zum 50. Geburtstag, Aquarelle aus den Jahren 1920-1929,
Basel 1950, Kunstmuseum, Paul Klee, 1879-1940, Zum 10. Todestag, Ausstellung aus Schweizer Privatsammlungen,
Hamm/Leipzig 1997, Gustav-Lübcke-Museum/Museum der bildenden Künste, Paul Klee, Reisen in den Süden "Reisefieber praecisiert",
Kamakura u.a. 2002, The Museum of Modern Art, Paul Klee and his Travels,
Münster 2008/2009, LWL - Landesmuseum, Orte der Sehnsucht - Mit Künstlern auf Reisen,
Dresden/Düsseldorf 2014/2015, Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen/Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Paul Klee, Die Reise nach Ägypten, pag. 105, reprod. in Farben
Das Aquarell in tadelloser Farbfrische, minimaler Lichtrand auf dem Unterlagekarton
Seit der legendären Tunisreise mit August Macke und Louis Moilliet im Jahr 1914 hatte Klee keine grossen Reisen mehr unternommen. Die Sehnsucht nach dem Süden führte ihn an der Jahreswende 1928/1929 nach Ägypten; dieses Mal reiste er alleine und ohne grosses Gepäck. Die Reise führte ihn von Alexandria über Kairo und Luxor bis nach Assuan. Neben dem Besuch altägyptischer Monumente und Grabanlagen begeisterte ihn vor allem die fruchtbare Landschaft am Nil mit ihrer Farbigkeit. In Ägypten selber entstanden fast keine Arbeiten, doch flossen die Eindrücke nach seiner Rückkehr eindeutig in seine Werke ein. Gerade im Spätwerk werden die hieroglyphenartigen Zeichen wichtig werden (vgl. Katalog dieser Auktion,
Seit dem Beginn der 1920er Jahre finden sich die sogenannten "Lagenbilder" in Klees Œuvre, also geschichtete Kompositionen. Die landschaftlichen Eindrücke auf der Reise nach Ägypten liess ihn das Konzept dieser geschichteten Farbfelder weiter entwickeln, so dass allein im Jahr 1929 über 80 Werke nach diesem Prinzip entstanden. "Abend in Aegypten" gilt als eines der Schönsten davon und kann als Sonnenuntergangszene mit einer Barke auf dem Nil oder einer sich auflösenden Pyramide gelesen werden. Pyramide und rote Sonne wird er in seinem Meisterwerk "Ad Parnassum" 1932 wieder aufnehmen. Das hier angebotene, fein gemalte Aquarell hat Klee mit "SCl" ausgezeichnet, es ist also eines der Sonderklasse-Werke, die er als Schlüsselwerke seiner Kunst betrachtete