Gera 1891 - 1970 Hemmenhofen
1929
Ölfarbe über feiner Vorzeichnung auf Sperrholzplatte
62,4x46,5 cm
Oben rechts vom Künstler in Pinsel in schwarzer Ölfarbe monogrammiert und "1929" datiert
Fritz Löffler, Otto Dix, Œuvre der Gemälde, Recklinghausen 1981, Nr. 1929.1, reprod.
Löffler hat das Bild im Original nicht gesehen, erwähnt weder die Bezeichnung noch die Datierung oben rechts und beschreibt "Standort unbekannt"
Galerie Heinrich Kühl, Dresden, Brüdergasse 1921, vermutlich der Erstbesitzer, mit Etikett
Galerie im Erker, St. Gallen, mit Etikett, vermutlich in Kommission
Privatbesitz München
Auktion München, Galerie Wolfgang Ketterer, 6. -7.12.1982,
Privatsammlung Deutschland
Otto Dix, herausgegeben von Otto Conzelmann, Hannover, Fackelträger, 1959, mit Abbildung
Fritz Löffler, Otto Dix - Leben und Werk, Wien/München, Anton Schroll & Co, 1967, pag. 80, reprod. Tafel 110
Sauber in der Erhaltung, auf schwerer Holzplatte, den Rändern entlang mit minimalen Farbabsplitterungen
Otto Dix gehörte zu den führenden Vertretern der “Neuen Sachlichkeit” und war 1925 bei der von Gustav Friedrich Hartlaub in der Kunsthalle Mannheim organisierten, programmatischen Ausstellung “Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus” prominent vertreten
Ab 1924 verwendete der Künstler Ölfarben, die er in quasi altmeisterlicher Manier, fein lasierend, auf Holztafeln auftrug. Von 1927 bis 1933 war er als Professor an der Kunstakademie Dresden tätig, wo nach einer Serie monumentaler Porträts sein epochales Triptychon “Grossstadt” entstand. 1928 wurde sein drittes Kind, Jan, geboren, im hier angebotenen Gemälde mit Dix’ Ehefrau und Kindsmutter Martha einfühlsam als Säugling dargestellt. Gegenüber den zum Teil grellen Farben der apokalyptischen Grossgemälde, ist es ein wunderbares, nach innen gekehrtes, inniges Familienbild. Das äusserst detailreiche Werk folgt den Maximen der neuen Sachlichkeit und ist auf dem Höhepunkt von Dix’ Schaffen entstanden