Königsberg 1867 - 1945 Moritzburg
Vor Oktober 1917
Kreidelithographie (Umdruck von einer nicht mehr bekannten Zeichnung auf geripptem Bütten)
47x37 cm, Darstellung; 63,5x48 cm, Blattgrösse
Unten rechts von der Künstlerin in Bleistift signiert "Käthe Kollwitz"
Knesebeck 129/I (v. II)
Slg. Lothar Neumann, Caracas/Gingins (Stempel nicht bei Lugt)
Vevey 1994, Musée Jenisch, September-November 1994, Käthe Kollwitz,
Sauber in der Erhaltung, mit minimalem Lichtrand, auf leicht bräunlichem Velin, mit Wasserzeichen "Strathmore Japan USA"
Der höchst seltene I. Zustand, vor der lithographierten Signatur "K. Kollwitz" unten rechts und vor den typographischen Ergänzungen im Unterrand. Eines der von Knesebeck genannten drei Exemplare des I. Zustandes, vom seltenen II. Zustand sind Knesebeck lediglich 2 Exemplare bekannt geworden. Kollwitz hat diesem Thema 3 Fassungen in Lithographie gewidmet. Das Blatt "Märzfriedhof" bezieht sich auf die Grabstellen und Massengräber, wo die Toten der Demonstration der sogenannten "Märzrevolution von 1848" (18. und 19. März 1848) auf einem Berliner Friedhof beerdigt lagen. Es war 1848 eine Auflehnung von liberalen Bürgern gegen die absolute Monarchie, man forderte einen Landtag, Pressefreiheit und Bildung einer Bürgergarde. Die Demonstration wurde durch preussische Truppen blutig niedergeschlagen. - Vor 1914 war es Sitte, dass die Berliner Arbeiterschaft am jeweils 18. März die Gräber besuchte und Kränze und Blumen niederlegte. Daran nahm offensichtlich auch Käthe Kollwitz teil