• Künstler/-innen / Los-Nr.
  • Textsuche
  • Suche nach Gebieten
  • Suche nach Epochen
  • Online-Katalog

    • Übersicht
    • Übersicht
    Odilon Redon  : Angélique et le dragon , 1906
    Odilon Redon  : Angélique et le dragon , 1906
    Odilon Redon : 211 Angélique et le dragon
    Odilon Redon : 211 Angélique et le dragon
    Odilon Redon : 211 Angélique et le dragon

    Odilon Redon

    Bordeaux 1840 - 1916 Paris

    211   

    Angélique et le dragon

    Schätzpreis CHF 400'000

    Ausrufzeit 13.09.2024,
    circa 17.30 Uhr (CET)
    (+/- 30 Min.)

    Versandkosten

    1906

    Öl auf Leinwand

    46x33,5 cm

    Unten links vom Künstler in Öl signiert "ODILON REDON"

    Werkverzeichnis

    Alec Wildenstein, Odilon Redon, Catalogue raisonné de l'œuvre peint et dessiné, Band 2, Paris 1994, Kat. Nr. 1282

    Provenienz

    Johannes Hendricus de Bois, Haarlem, 1913 dort angekauft von

    Slg. Arthur und Hedy Hahnloser, Winterthur, durch Erbschaften an Privatsammlung Schweiz

    Literatur

    Margrit Hahnloser-Ingold (Hrsg.), Die Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser Winterthur, Mit den Augen des Künstlers, Bern 2011, S. 234, Abb. S. 237

    Ausstellungen

    Paris 1920, Galerie Barbazanges, Exposition rétrospective d'œuvres d'Odilon Redon, Kat. Nr. 1

    Brüssel 1920/1921, Galerie Georges Giroux, Odilon Redon, Kat. Nr. 29

    Luzern 1940, Kunstmuseum, Die Hauptwerke der Sammlung Hahnloser, Winterthur, Kat. Nr. 86. S. 23 (dort datiert "um 1900")

    Bern 1958, Kunsthalle, Odilon Redon, 1840-1916, Kat. Nr. 178

    Winterthur 1973, Kunstmuseum, Künstlerfreunde um Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler, Kat. Nr. 188

    Winterthur/Bremen 1983/1984, Kunstmuseum/Kunsthalle, Odilon Redon, S. 202

    Wien 2020, Albertina, Van Gogh, Cezanne, Matisse, Hodler, Die Sammlung Hahnloser, Kat. Nr. 36, S. 170f.

    Winterthur 2023, Kunstmuseum/Reinhart am Stadtgarten, Redon, Rêve et réalité, S. 86

    Zustand

    Im oberen rechten Bildfeld Frühschwundrisse. An verschiedenen Stellen Krakelüren. In schöner Erhaltung

    Erläuterungen

    Um 1885 entstand in Paris die junge literarische Bewegung der "Symbolisten", die sich, beeinflusst von Charles Baudelaire, dem Naturalismus von Victor Hugo und Émile Zola entziehen wollte. Die Dichter Paul Verlaine und Stéphane Mallarmé gehörten der Gruppe an; sie sahen auch den Künstler Odilon Redon als Teil der Bewegung. Thematisch verarbeiteten sie Traumbilder, Halluzinationen, Erinnerungen oder imaginäre Schöpfungen. Redon konnte jedoch mit den Regeln, Theorien und dem 1886 von Jean Moréas veröffentlichten Manifest "Le symbolisme" wenig anfangen. Er gab daher schliesslich auch seine "schwarze Periode", in der er sich dem menschlichen Unbewussten mit seinen Ängsten und Albträumen widmete, auf und begann, in Gemälden von grosser Farbigkeit neben floralen Themen auch Motive aus der Mythologie und einer phantastischen Naturgeschichte stark abstrahiert darzustellen.

    "Angelika und der Drache" basiert auf einer Szene aus dem Epos "Orlando Furioso" von Ludovico Ariosto, in der die schöne Angelika, von einem Seeungeheuer attackiert, vom Ritter Roger gerettet wird. Grundlage dazu bildet der antike Mythos von Andromeda und Perseus. Jean-Auguste-Dominique Ingres schuf 1819 mit "Roger délivrant Angélique" ein Schlüsselwerk zum Epos, das die Künstler des 19. Jahrhunderts inspirieren musste. Redon ist jedoch nicht an einer Illustration der Handlung interessiert, sondern vielmehr an der sie bestimmenden Stimmung. Hauptfigur ist auch nicht Angelika, die rechts kaum sichtbar mit dem Fels zu verschmelzen scheint, sondern die Gestalt des Drachens, der als monströser Hybrid, als Chimäre mit menschlichem Antlitz, eher melancholisch entrückt als bedrohlich erscheint. Die Farbgebung und die freie Komposition machen das Gemälde einzigartig und weisen Redon als Vater des Symbolismus und wichtigen Wegbereiter der Moderne aus.

    Das Bild stammt aus der Sammlung von Hedy und Arthur Hahnloser-Bühler. Das Sammlerpaar verkehrte persönlich mit dem Künstler, der wohl zu den "modernsten" ihrer Sammlung gehörte. Dazu ist eine Anekdote überliefert, die diese Tatsache unterstreicht. Sie ereignete sich im Jahr 1913 anlässlich der ersten Begegnung von Hedy Hahnloser-Bühler mit dem Künstler in dessen Pariser Atelier. Ursula Perucchi-Petri schreibt: "In ihrer Vorstellung [war] Redon ein moderner Maler ihrer eigenen Generation, so dass sie von der äusseren Erscheinung des ihr die Tür öffnenden alten Mannes mit weissem Bart völlig überrascht war. Sie wolle zu seinem Sohn, dem Maler, erklärte sie. Redon antwortete lächelnd: Der Maler bin ich". Besonders Hedy war von den mystischen Wesen und den rätselhaften Visionen tief beeindruckt, Redon wurde zu einem der Schwerpunkte in der bedeutenden Schweizer Sammlung, das Gemälde verblieb bis heute in Familienbesitz.


     
     
     
    Voraussichtliche Versandkosten
    Schweiz CHF130
    Europa CHF230
    Übersee CHF290

    KORNFELD
    Kennerschaft und Tradition seit 1864
    GALERIE KORNFELD AUKTIONEN AG • Laupenstrasse 41, Postfach, 3008 Bern / SchweizTel +41 31 381 4673 • galerie@kornfeld.ch
  • Mit der weiteren Nutzung unserer Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zur Verbesserung der Bedienungsfreundlichkeit zu. Lesen der Datenschutzerklärung.    Akzeptieren