1919
Farblithographie, Druck vom selben Stein in fünf Arbeitsgängen in Orange, Gelb, Karminrot, Hell- und Dunkelgrün auf dünnem Japanbütten (Stein M)
27,6x32,5 cm, Darstellung; 38x45,5 cm, Blattgrösse
Unten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "E L Kirchner" und von Christian A. Laely mit der Phantom-Slg.-Nr. "KFL 6" bezeichnet
Günther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner, Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bern 2015, Bd. IV, 1020/b (v. c), dort erwähntes Exemplar
Nachlass des Künstlers, Davos
Phantom-Slg. Gervais, Zürich/Lyon, 1946
Slg. Heinrich Neuerburg, Köln, mit Blindstempel, Lugt 1344/a
Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 15. Juni 2007, Los 68, dort angekauft von
Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b
Bern 2013, Galerie Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik,
Spiez 2016, Schloss Spiez, Ernst Ludwig Kirchner, Dresden-Berlin-Davos
Berlin 2018-2019, Brücke-Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Die Schweizer Jahre, Aus der Sammlung E. W. Kornfeld im Brücke-Museum,
Mit unregelmässigem Blattrand und Knittern, mit Atelierspuren, ein Flecken rechts ausserhalb der Darstellung sichtbar. Rückseitig mit Spuren einer alten Montierung. In farbfrischer und sehr guter Erhaltung.
Das Blatt entstand im Herbst 1919 im Haus "In den Lärchen" in Davos Frauenkirch nach Zeichnungen aus der Erinnerung an den Sommeraufenthalt auf der Stafelalp. Dargestellt ist die Hütte von Johannes Ruesch, die Kirchner für die Sommer 1917, 1918 und 1919 gemietet hatte, mit der darunter liegenden Alphütte von Ulrich Sprecher. Im Hintergrund erkennt man die Flanke des Altein und das Tinzenhorn, von Kirchner frei interpretiert, denn das Haus ist mit dem Eingangsbalkon dargestellt, was eine Sicht auf die andere Talseite voraussetzen würde.
Mangels einer Druckpresse musste Kirchner bis Januar 1919 auf das Arbeiten in der Technik der Lithographie verzichten. Das Eintreffen der Presse löste beim Künstler eine wahre Euphorie des Druckens von Lithographien aus. Im Jahr 1919 erhielt er auch den Lithographiestein "M", der weder in Dresden noch Berlin nachgewiesen werden kann. In kurzen Zeitabständen entstanden mit diesem Stein mehrere Farblithographien (z. B. Gercken 1013, 1017–1022), dazu in der gleichen Arbeitsphase zahlreiche weitere Lithographien, ebenfalls auf diesem Stein, die nur in Schwarz gedruckt wurden (z. B. Gercken 998, 1014, 1015).
Beim vorliegenden Blatt erlaubte das aufwendige Druckverfahren in fünf Arbeitsgängen nur sehr wenige Drucke, bis anhin sind gerade fünf Exemplare bei Gercken nachgewiesen.
Schweiz | CHF | 130 |
Europa | CHF | 230 |
Übersee | CHF | 290 |