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    Marc Chagall  : Le chevalier , 1971-1974
    Marc Chagall  : Le chevalier , 1971-1974
    Marc Chagall : 17 Le chevalier
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    Marc Chagall : 17 Le chevalier
    Marc Chagall : 17 Le chevalier
    Marc Chagall : 17 Le chevalier
    Marc Chagall : 17 Le chevalier

    Marc Chagall

    Witebsk 1887 - 1985 Saint-Paul-de-Vence

    17   

    Le chevalier

    Schätzpreis CHF 875'000 *
    Zuschlag CHF 850'000
    Angaben ohne Gewähr
    16.06.2023

    1971-1974

    Öl und Tempera auf Leinwand

    92x73 cm

    Unten rechts mit dem Nachlassstempel "Marc / Chagall"

    Werkverzeichnis

    Echtheitsbestätigung (Nr. 2023284) des Comité Marc Chagall, Paris, datiert vom 28. April 2023, liegt vor

    Provenienz

    Nachlass des Künstlers

    Slg. Osaka Maeda Seika, Japan (ca. 1985)

    Auktion Christie's, New York, 12. November 2019, Los 350, dort erworben von

    Privatsammlung Israel

    Ausstellung

    Utsunomiya/Mie Tsu/Chiba 2007, Museum of Art/Prefectural Art Museum/City Museum of Art, Marc Chagall and Jewish Mysticism, Kat. Nr. 40, reprod.

    Zustand

    Auf dem originalen Chassis, die Leinwand gefirnisst. Farbfrisch und in sehr guter Gesamterhaltung

    Erläuterungen

    Eigene und kollektive Erinnerungen sind in den Werken Marc Chagalls häufig präsent. Hier ein Reiter auf dem Platz einer Stadt, die klar als Chagalls Heimatstadt Witebsk zu lesen ist. Charakteristisch ist die Kuppel der orthodoxen Kirche oder Synagoge im Hintergrund, umgeben von Häusern, links ein Bewohner vor seinem Haus. Ob der Reiter ankommt oder abreist, bleibt offen; beides macht Sinn im Kosmos des Künstlers, entsprechen doch beide Bewegungen menschlich reellen sowie historisch und politisch bereichernden Erfahrungen. Meist geht es Chagall darum, die Gleichzeitigkeit verschiedener Handlungsstränge und Narrationen festzuhalten. Vorne rechts vor dem Volk mit roter Fahne wohl seine Frau mit Kind. Die Sonne geht auf oder unter und kann ebenfalls für Abschied und Rückkehr zugleich stehen

    Die Darstellung ist metaphorisch sicherlich für die Fluchten des jüdischen Volkes in alter Zeit, die Diaspora über viele Jahrhunderte und schliesslich die Emigrationen im Dritten Reich zu verstehen – alles gespiegelt an Chagalls eigener Biographie. Es ist das Bild des wandernden Juden, das sich motivisch durch viele Werke des Meisters zieht. Die in einer eindrücklichen, wunderbar subtilen Farbpalette in Blau und verschiedenen Akzenten gehaltene Komposition zeugt auch von kontinuierlicher zeichnerischer Erneuerung und Kraftschöpfung. Das Volk im Hintergrund trägt eine rote Flagge, hier verweist der Künstler entweder auf die Historie aus seinen jungen Jahren während der Russischen Revolution, durch die die Jüdische Kultur Hoffnung schöpfte, oder auf die Metapher der Rückkehr in die Sowjetunion, die er 1973 nach fünf Jahrzehnten Abwesenheit wieder besucht hat. In Witebsk war er jedoch nicht, Chagall soll gesagt haben: "Es gibt Erinnerungen, die man nicht stören sollte. […] Das, was eines der lebendigen Elemente in meinen Bildern ist, würde sich als nicht existent erweisen". Und so leben seine Gemälde von einer Verflechtung von Erinnerungen und erlebten Geschichten, in denen die alte und die neue Zeit und deren Räume vielschichtig verbunden sind

    Ein eindrückliches Grossformat, das uns dank der spannenden, tiefgründigen und mehrfächerigen Lesbarkeit mit vielen Ebenen den Zeitenlauf neu hinterfragen lässt

    Marc Chagall  : Le chevalier , 1971-1974
    Marc Chagall  : Le chevalier , 1971-1974


    Bei den mit (*) bezeichneten Losen sind Zuschlagspreis sowie Aufgeld mehrwertsteuerpflichtig.

    KORNFELD
    Kennerschaft und Tradition seit 1864
    GALERIE KORNFELD AUKTIONEN AG • Laupenstrasse 41, Postfach, 3008 Bern / SchweizTel +41 31 381 4673 • galerie@kornfeld.ch
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