Königsberg 1867 - 1945 Moritzburg
1919
Schwarze Kohle
48x62,5 cm, Darstellung und Blattgrösse
Otto Nagel/Werner Timm, Käthe Kollwitz, Die Handzeichnungen, Stuttgart 1980,
Nachlass der Künstlerin, verkauft am 4. Juni 1950 von Hans Kollwitz an
Erich Cohn, New York, rückseitig mit handschriftlicher Bestätigung
Privatsammlung Schweiz, angekauft aus der Slg. Erich Cohn, New York
Bern 1989, Kunstmuseum, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung,
Wien 2008, Albertina, Wege der Moderne,
Tadellos in der Erhaltung, auf grau-grünem Bütten, mit Wasserzeichen "MBM"
Der Rechtsanwalt Karl Liebknecht trat 1900 in die SPD ein und war seit 1912 Mitglied des Reichstages. Im Winter 1918/1919 trat er zusammen mit Rosa Luxemburg an die Spitze des marxistischen Spartakusbundes und beteiligte sich an der Gründung der kommunistischen Partei Deutschlands. Am 15. Januar 1919 wurden beide von rechtsextremistischen Offizieren ermordet. Käthe Kollwitz war über die niederträchtigen Morde entsetzt, sie erhielt die Genehmigung im Leichenschauhaus Zeichnungen nach dem toten Liebknecht zu machen
Die vorliegende Zeichnung ist eine der komplettesten Darstellungen zum Thema "Gedenkblatt für Karl Liebknecht", das Käthe Kollwitz in drei graphischen Arbeiten festgehalten hat, in der Radierung Knesebeck 145, in der Lithographie Knesebeck 146 und im Holzschnitt Knesebeck 159, alle drei geschaffen ab Oktober 1919 bis August 1920