Füssen 1952 - 2013 Freiburg im Breisgau
1993
Acrylic on cotton
195.5x160.7 cm
Signed and dated by the artist on the upper right in black grease crayon "Förg 93"
The work is listed in the Günther Förg archive under the number WVF.93.B.0225
Gallery Erika + Otto Friedrich Bern, label and inventory number 93023 on the reverse, purchased there at the 1997 exhibition by
Private collection, Bern, from there to
Swiss corporate collection
Bern 1997, Gallery Erika + Otto Friedrich, Günther Förg
On the artist's original aluminium stretcher, fresh in colour and in impeccable condition
Günther Förg is one of the most versatile painters of contemporary art. Throughout his artistic career, he works with both painting and photography. The "window and grid pictures", which find a parallel in the black and white architectural photographs, can be described as style-forming. In the "grid pictures" created from the 1990s onwards, to which the painting offered here also belongs, the artist is concerned with exploring spatiality with the simplest, gridded and geometric forms. In contrast to the works of a Piet Mondrian or an Agnes Martin, which are structured with rigid grids, Förg uses his grids completely freely. They are gesturally applied grids that make the right angle seem obsolete, even if one clearly senses the basic pattern, which is basically right-angled in itself. The lines emerge from seemingly hastily applied brushstrokes, which on the one hand remind one of three-dimensional bodies, even architecture, and on the other of organically grown thread and plant formations. They thus become, as it were, a synthesis of grown nature and built culture. With the grids set free, the works take on an unbelievable lightness and in fact dissolve into the negative space of the white primed surface
The "box formations" in broken, sensual colours create exciting flicker effects. The "lattice boxes" in the painting offered here are painted in four colours: Blue, Red-Brown, Green and Orange. The individual grid structures are not always fixedly separated, they seem rather fragilely composed next to each other. Only the bright orange breaks the frame and takes space at the expense of blue and red-brown. This gives the composition depth and a three-dimensional perception
The grid painting offered here is one of the qualitatively best works of the whole series. The artist's figuratively ejected net structure literally captures the viewer's gaze; one can hardly escape its fascination
1993
Acryl auf Baumwolle
195,5x160,7 cm
Oben rechts vom Künstler in schwarzer Fettkreide signiert und datiert "Förg 93"
Das Werk ist im Archiv Günther Förg unter der Nummer WVF.93.B.0225 verzeichnet
Galerie Erika + Otto Friedrich Bern, rückseitig mit Etikett und der Inventarnummer 93023, dort 1997 an der Ausstellung angekauft von
Privatsammlung, Bern, von dort an
Schweizer Firmensammlung
Bern 1997, Galerie Erika + Otto Friedrich, Günther Förg
Auf dem originalen Aluminiumchassis des Künstlers, farbfrisch und in tadelloser Erhaltung
Günther Förg gehört zu den vielseitigsten Malern der Gegenwartskunst. Während seiner gesamten künstlerischen Laufbahn arbeitet er sowohl mit Malerei als auch mit Fotografie. Als stilbildend sind die "Fenster- und Gitterbilder" zu bezeichnen, die eine Parallele in den schwarz-weissen Architekturfotografien finden. Bei den ab den 1990er Jahren entstehenden "Gitterbilder", zu denen auch das hier angebotene Gemälde gehört, geht es dem Künstler um die Erforschung von Räumlichkeit mit einfachsten, gerasterten und geometrischen Formen. Im Gegensatz zu den mit starren Gittern strukturierten Werken eines Piet Mondrian oder einer Agnes Martin, setzt Förg seine Gitter komplett frei ein. Es sind gestisch aufgetragene Gitter, die den rechten Winkel obsolet erscheinen lassen, auch, wenn man das in sich grundsätzlich rechtwinklige Grundmuster klar spürt. Die Linien entstehen aus scheinbar hastig gesetzten Pinselstrichen, die einen auf der einen Seite an dreidimensionale Körper, ja eben Architektur, auf der anderen Seite an organisch gewachsene Faden- und Pflanzengebilde erinnern. Sie werden so quasi zur Synthese von gewachsener Natur und gebauter Kultur. Mit den frei gesetzten Gittern erhalten die Werke eine unglaubliche Leichtigkeit und lösen sich faktisch im Negativraum der weiss grundierten Fläche auf
Die in gebrochenen, sinnlichen Farben gehaltenen "Kastengebilde" lassen spannende Flimmereffekte entstehen. Die "Gitterkästen" im hier angebotenen Gemälde sind in vier Farben gemalt: Blau, Rot-Braun, Grün und Orange. Die einzelnen Gitterstrukturen sind nicht immer fix abgetrennt, sie wirken eher fragil nebeneinander komponiert. Einzig das leuchtende Orange sprengt den Rahmen und nimmt sich Raum auf Kosten von Blau und Rot-Braun. Dadurch gewinnt die Komposition an Tiefe, und es stellt sich eine dreidimensionale Wahrnehmung ein
Das hier angebotene Gitterbild gehört zu den qualitativ besten Werken der ganzen Serie. Die vom Künstler bildlich ausgeworfene Netzstruktur fängt den Blick der Betrachtenden wortwörtlich ein, man kann sich der Faszination kaum entziehen