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    Franz Gertsch : Pestwurz IV, 1993-1994
    Franz Gertsch : Pestwurz IV, 1993-1994
    Franz Gertsch : 46 Pestwurz IV
    Franz Gertsch : 46 Pestwurz IV

    Franz Gertsch

    Mörigen 1930 - lebt und arbeitet in Rüschegg Heubach

    * 46   

    Pestwurz IV

    17.06.2022

    1993-1994

    Mineralfarben mit Dammarfirnis als Bindemittel, Tempera, Kasein, Pastell auf cremefarbenem Kumohadamashi Japanpapier von Heizaburo Iwano

    207x313 cm, Darstellung; 276x382 cm, Blattgrösse

    Werkverzeichnis

    Im Inventar Franz Gertsch, Rüschegg, verzeichnet

    Provenienz

    Direkt beim Künstler angekauft (1994) von
    Hess Art Collection, von dort an
    Privatsammlung Schweiz

    Literatur

    Franz Gertsch – Hess Collection, Hess Art Collection 1999, pag. 74/75

    Ausstellungen

    Napa, Hess Art Museum, in der Dauerausstellung (vor 2006)
    Nagoya 1995, Aichi Prefectural Museum of Art, Franz Gertsch, Kat. Nr. 21, pag. 64/65 reprod.

    Zustand

    Einige Atelierspuren, Fehlstellen und Knitterfalten im Papier ausserhalb der Darstellung. Reissnägellöcher an den äussersten Rändern und in den Ecken. Farbfrisch und in tadelloser Gesamterhaltung

    Erläuterungen

    Nach den Erfolgen seiner grossformatigen, fotorealistischen Gemälde sucht Franz Gertsch eine neue Herausforderung und findet sie in den Holzschnitten. So entstehen zwischen 1986 und 1994 seine bekannten Porträts, wie Natascha oder Dominique oder die grossen Landschaften wie Rüschegg, Cima del Mar oder Schwarzwasser. Wie immer sind es eigene Fotografien, die die Basis bilden, meistens aufgenommen in der näheren Umgebung seines Wohn- und Arbeitsortes Rüschegg. Der nahe gelegene Fluss Schwarzwasser beschäftigt ihn Anfang der 1990er Jahre. Wohl an den Ufern dieses Flusses fällt ihm eine ungewöhnliche Pflanze auf, die Pestwurz. Es ist eine krautige Pflanze, die gerne nasse oder zeitweise überflutete Böden hat, und am Schwarzwasser häufig vorkommt. Schon die Griechen und Römer nutzten die Blätter als Heilmittel, im Mittelalter wurden sie gegen die Pest eingesetzt, was zu ihrem Namen führte. Die eindrücklichen, markant geformten und geäderten Blätter zogen Gertschs Interesse auf sich. So entstand 1993 der grossformatige Holzschnitt Pestwurz. In genau dieser Zeit muss es Gertsch gereizt haben, es wieder einmal mit Malerei zu versuchen. Er wählte dabei aber nicht die Leinwand bzw. Baumwolle als Farbträger, sondern dasselbe Papier, das er für seine Holzschnitte verwendete, das spezielle, cremefarbene Kumohadamashi Japanpapier von Heizaburo Iwano. Für das hier angebotene Gemälde Pestwurz zeigt er ein einzelnes Blatt der Pflanze in Übergrösse. Es wird so zu einer Art Porträt, zu einer Huldigung an die Natur
    Spannend ist der Farbauftrag: Anders als bei den früheren Gemälden setzt er die Farbe mehr lasierend ein. Er schafft einen "wolkigen" Hintergrund aus verschiedenen Farbtönen/-flecken und arbeitet darauf in pointillistischer Art mit weissen Punkten das Blatt heraus. Es ist faktisch die Umkehr zu den mit dem Hohleisen in die Holzplatte eingekerbten Lichtpunkten, hier setzt er die Lichtpunkte in Weiss oben auf die Fläche. Wegen des wolkigen Farbauftrags scheint das Blatt förmlich im Bild zu schweben, die Darstellung wird zu einem sphärischen Spiel von Licht, Hell und Dunkel. Der Papiergrund nimmt die natürliche Blattoberfläche wunderbar auf, die vermeintliche Fragilität der Pflanze wird damit auch auf den Bildträger übertragen. Anfang 1990er Jahre entstehen einzelne Malereien auf Papier. Diese sind farblich klar in der fast monochromen Tonalität der Holzschnitte verordnet, die "Weisshöhung" erzeugt einen Umkehreffekt beim Sehen
    Es ist ein eindrückliches "Transitionsbild", das Gertsch wieder zur Malerei zurückführt. Kurz danach beginnt er erneut mit der Malerei auf Baumwolle. Die Beschäftigung mit der Natur geht weiter, 1995 entsteht mit "Gräser I" das erste Bild der Gräser-Serie. In jüngerer Zeit findet der Künstler auch wieder zurück zur Pestwurz, noch 2021 schafft er etwa mit "Blaue Pestwurz" ein weiteres Monument für die Pflanze. Als Verbindungsglied, "Missing Link", zwischen den Holzschnitten und der Malerei ab 1995 wird das hier angebotene Werk zu einem wichtigen Zeugnis von Gertschs grossartiger Kunst

    Wir danken der Familie Gertsch für die wertvollen Hinweise

    Franz Gertsch : Pestwurz IV, 1993-1994
    Franz Gertsch : Pestwurz IV, 1993-1994


    Bei den mit (*) bezeichneten Losen sind Zuschlagspreis sowie Aufgeld mehrwertsteuerpflichtig.

    KORNFELD
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