Auktion 289 : Graphik Alte Meister 12.9.2025
3090 Francisco de Goya Fuendetodos 1746–1828 Bordeaux El Agarrotado – Der Garrottierte – The Garroted Man 1778–1780. Radierung, mit demStichel überarbeitet, Druck der unfacet- tierten Platte auf festem Bütten. 35,5×26,4 cm, Blattgrösse. Einer der seltenen Frühdrucke dieses eindrücklichen Blattes auf festem Bütten- papier, wie von Harris für die um 1776–1780 entstandenen Abzüge gewünscht. Schätzung CHF 20000* Werkverzeichnis Harris 21/III/1 (v. 4). Provenienz Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b. Ausstellungen Basel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie- Onstad Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegen- wart, Kat. Nr. 2. Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunst museum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. EberhardW. Kornfeld], Kat. Nr. 3. Bern 1996/1997, Galerie Kornfeld, Francisco Goya, Sein Leben im Spiegel der Graphik, Kat. Nr. 5. Riehen 2003, Fondation Beyeler, Expressiv!, S. 190. Riehen 2021/2022, Fondation Beyeler, Goya, Kat. Nr. 263, S. 394. Goya zeigt einen mit der Garotte hingerichteten Mann. Während Angehörige aus dem einfachen Volk erhängt wurden, wurden Adlige mehrheitlich garottiert. Nach der Hinrichtung fand auf dem Schafott die Totenmesse statt, bei der der Hingerichtete von vier hohen Kerzenstän- dern umgeben war. Goya bezieht lediglich einen davon in sein Bild ein. Mit Anteilnahme gibt er das schmerzverzerrte Gesicht und die starr aus- gestreckten Füsse des Delinquenten wieder. Die Flamme der brennen- den Kerze befindet sich auf der Höhe seines Gesichts und lässt an die Passage des Requiems denken, in der es heisst, dass demVerstorbenen das ewige Licht leuchten möge.
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