Auktion 289 : Graphik Alte Meister 12.9.2025
3073 Jan van de Velde d.J. Delft oder Rotterdam 1593–1641 Enkhuizen Die vier Elemente: Terra. – Aer. – Ignis. – Aqva (nach Willem Buytewech) Folge von 4 Blatt Um 1622. Radierungen, mit Kupferstich überarbeitet, auf Bütten; zwei mit Wasserzeichen «Siebenzackige Schellenkappe», eine mit Wasser- zeichen «Gekröntes Wappen mit Bindenschild». Je ca. 19,3×29 cm, Blattgrösse. Sehr gute Drucke. Drei Blätter aus der Sammlung Storck und unbehandelt. Die dritte Darstellung («Ignis») liegt hier ebenfalls in einem sehr guten Druck vor, doch hat das Blatt eine hellere Tönung als die anderen. Schätzung CHF 4000* Werkverzeichnis Hollstein 18/III (v. IV), 19/II (v. III), 20/I (v. V) und 21/II (v. IV). Provenienz Slg. Giuseppe (oder Joseph) Storck (1766–1836), Mailand, Lugt 2318 (für drei Blätter, allemit Storcks Ankaufsdatum 1798). Slg. Otto Schäfer (1912–2000), Schweinfurt, Lugt 5881 (für alle Blätter). Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 24. Juni 1992, Los 170. Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 14. Juni 2019, Los 135. Jan van de Velde schuf die Blätter nach Vorlagen vonWillemBuytewech (1591/92–1624). Als komplette Folge selten und gesucht. Hier in einem schönen Beispiel, wenn auch nicht ganz einheitlich erhalten. Zus. 4 Blatt. 3074 Conte Antonio Maria Zanetti d.Ä. 1680 Venedig 1757 Die Darbringung im Tempel (nach Parmigianino) Um 1741. Clair-obscur-Holzschnitt von zwei Platten in Schwarz und Graugrün auf Bütten. 20,8×34,7 cm, Blattgrösse. Schöner, gleichmässig druckender Abzug in wunderbar frischer Erhaltung. Umlaufend knapp ausserhalb der Rahmenlinie geschnitten (unten auf sie). Mit Annotationen in Feder unten links «Fran. Mazzola in.» (d.i. Parmigianino) und «M.G. fecit». Die Zeichnung Parmigianinos befindet sich im British Museum, London (Inv. 1910,0212.34). Schätzung CHF 1000* Werkverzeichnis The Illustrated Bartsch, Bd. 48, 64. Zanetti schuf seit den 1720er-Jahren Chiaroscuro-Holzschnitte, die auf Komposi tionen italienischer Renaissancekünstler basieren. Damit belebte er eine in Verges- senheit geratene Technik neu. Seine Farbigkeit ist stets ungewöhnlich und kann möglicherweise damit erklärt werden, dass er bewusst in Zwischenfarben druckte, die bei der Lichtbrechung amPrisma zwischen den sieben Spektralfarben entstehen. Tatsächlich fanden in der gehobenen venezianischen Gesellschaft physikalische Experimente in der Auseinandersetzung mit den Lehren Isaac Newtons zur Optik statt, an denen Zanetti teilnahm. Der Holzschnitt erschienmit einemvon einer separaten Kupferplatte gedruckten Text, der hier fehlt.
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