Auktion 289 : Graphik Alte Meister 12.9.2025
3068 Rembrandt Harmensz. van Rijn Leiden 1606–1669 Amsterdam Jan Lutma, Goldschmied – Jan Lutma, Goldsmith 1656. Radierung, Stichel und Kaltnadel auf Büttenmit Wasserzeichen «Schellenkappe mit fünf Schellen über drei Kugeln» (HinterdingWatermarks, Foolscap, Variante N, III, S. 237, dort 1656 datiert). 20,7×15,7 cm, Blattgrösse. Sehr guter Druck, in den hellen Partien mit leichtem Ton. Der Rand teilweise (vor allem oben rückseitig) verstärkt, die Plattenkante vorne jedoch umlaufend sichtbar. Ganz vereinzelt blass braunfleckig, im Gesamteindruck aber noch sehr schön. Schätzung CHF 14000 Werkverzeichnisse The New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 293/II (v. VI). White/ Boon 276/II (v. III). Provenienz Slg. Nikolai Semyonovich Mosolov (1847–1914), Moskau, Lugt 1802. Auktion Gutekunst & Klipstein, Bern, 27./28. November 1947, Los 574. Rembrandt porträtierte den Goldschmied Jan Lutma (ca. 1584–1669) sitzend und eine seiner Arbeiten haltend, womöglich den Schaft eines Kerzenständers. Auf einem kleinen Tischchen neben ihm sind neben einer Trinkschale auch Werkzeuge seiner Arbeit zu sehen: ein Hammer und Punzen. Lutmas halb geschlossene Augen deuten auf die Abnahme seiner Sehkraft hin, die schliesslich in Blindheit mündete. Während im I. Zustand der Hintergrund weitestgehend unbearbeitet ist, fügte Rembrandt im II. Zustand ein Fenster mit einer Flasche auf dem Fensterbrett in die Komposition ein. Das Blatt gilt als eines seiner eindrucksvollsten graphischen Bildnisse. 3069 Rembrandt Harmensz. van Rijn Leiden 1606–1669 Amsterdam Die Anbetung der Hirten bei Laternenschein – The Adoration of the Shepherds: A Night Piece Um 1657. Radierung, Stichel und Kaltnadel auf dünnem Bütten. 15,1×19,8 cm, Blatt- grösse. Insgesamt noch schöner, dunkler Druck, der nur im rechten oberen Viertel erste Anzeichen des Ausdruckens der Platte aufweist. In sehr guter Erhaltung, mit schmalem Rändchen. Schätzung CHF 5000* Werkverzeichnisse The New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 300/VIII (v. XI). White/ Boon 46/VIII. Provenienz Stempel «FH» in Rot, nicht bei Lugt. P.&D. Colnaghi, London (deren Lager- nummer C 33437). Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 17. Juni 2016, Los 94. Die Anbetung der Hirten ereignet sich in tiefer Dunkelheit. Nur wenige Lichtquellen erhellen den Stall. Einer der Hirten trägt eine Lampe. Eine zweite Lampe am rechten Bildrand wird durch den lesenden Joseph, einem ungewöhnlichen Motiv, verdeckt. Rembrandt beabsichtigte beim Radieren möglichst viele unterschiedliche Nuancen der Dunkelheit zu erzielen, was es notwendig machte, die Platte mehrfach zu über- arbeiten. Er selbst schuf dabei acht Druckzustände.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NTQ4OTU=