Auktion 289 : Graphik Alte Meister 12.9.2025
3047 Israhel van Meckenem Meckenheim (?) um 1440/1445 – tätig in Bocholt, gestorben ebenda 1503 Die Krönung Marias Blatt 12 der Folge «Das Marienleben» Um 1490–1500. Kupferstich auf Bütten mit Wasserzeichen «Gotisches P» (Lehrs Wasserzeichen 21). 26,8×18,2 cm, Blattgrösse. Prachtvoller Druck. Die Einfassungslinie nahezu voll sichtbar undmit der oft fehlenden Signaturzeile im Unterrand. Kleinere, sehr sorgfältige Restaurierungen entlang der Ränder. Insgesamt aber von beeindruckender Gesamt erhaltung, vor allem für eine solch frühe Graphik in dieser Grösse. Schätzung CHF 20000* Werkverzeichnisse Lehrs, IX, Nr. 61. Hollstein, XXIV, und Abb. in XXIV/a, Nr. 61. Provenienz Slg. Alcide Donnadieu (um 1791–1861), London, Lugt 726. Slg. JulianMarshall (1836–1903), London, Lugt 1494, verkauft imRahmen der Auktion bei Sotheby’s in London ab 30. Juni 1864 (Lugt: «Mais l’intérêt de cette collection résidait surtout dans les estampes de Schongauer, vanMeckenemet Durer»). Slg. AlfredMorrison (1821–1897), London und Fonthill, Lugt 151, vermutlich an der AuktionMarshall erworben. Slg. Otto Schäfer (1912–2000), Schweinfurt, Lugt 5881, verkauft an der Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 24. Juni 1992, Los 38. Privatsammlung Schweiz. Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 20. Juni 2014, Los 41. Ausstellung Bern 2020, Galerie Kornfeld, 100 Kunstwerke von um 1465 bis 2019, Galerie Kornfeld 100 Jahre in Bern, Kat. Nr. 2. Meckenem schuf seine Folgemit zwölf Darstellungen desMarienlebens in seinen letzten Lebensjahren als Spätwerk. Wie in Dürers Marienleben entsprechen die Szenen inhaltlich apokryphen Texten und der «Legenda aurea» des Jakobus de Voragine. In der Forschung wurde vielfach diskutiert, welche VorlagenMeckenem für seine Stiche nutzte. Die Über- einstimmungenmit den vier Tafeln des sogenanntenWeingartener Altars von Hans Holbein dem Älteren, die sich im Augsburger Dom befinden, machen jenes Altarwerk als Vorbild für Meckenem wahrscheinlich, obschon er zahlreiche Veränderungen vornahm. Meckenems Schluss- blatt zeigt die Krönung Mariens durch die Dreieinigkeit im Beisein zahl- reicher Engel, die Draperien als Würdemotive halten. Um die Wesens- gleichheit der Dreieinigkeit zu verdeutlichen, erscheinen Vater, Sohn undHeiliger Geist als identische Personenmit denselbenGesichtszügen.
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