Auktion 289 : Graphik Alte Meister 12.9.2025

3027 Albrecht Dürer 1471 Nürnberg 1528 Der Reiter (Ritter, Tod und Teufel) 1513. Kupferstich auf Bütten. 24,2×18,6 cm, Blattgrösse. Sehr guter Druck, der noch das etwas dunklere vertikale Band zeigt, das für Früh- drucke, vor allem beim «Hieronymus im Gehäus», charakteristisch ist. Umlaufend auf den Plattenrand beschnitten. Die rechte untere Ecke angesetzt, auch in beiden oberen Ecken und in der Mitte kleine, alt res- taurierte Beschädigungen. Insgesamt ist das Blatt angestaubt und leicht gebräunt, dabei jedoch, von den kleineren punktuellen alten Restaurie- rungen abgesehen, unbehandelt. Schätzung CHF 60000* Werkverzeichnisse  Schoch/Mende/Scherbaum 69. Meder 74 a oder b (v. g). Provenienz  Privatsammlung Deutschland Dürer selbst nannte diesen Kupferstich im Tagebuch seiner Nieder­ ländischen Reise lediglich «Ein Reuther». Damit gab er keinen Hinweis auf eine Interpretation, die sich seitdemumso stärker entwickelt hat. Eine gängige ist jene, die den Reiter als «miles christianus», als christlichen Ritter deutet. Von keinerlei Gefahr, auch nicht von Tod und Teufel, lässt sich dieser von seinemWeg abbringen. Auf seinem von Felsen begrenz- ten Weg, der kein Ausweichen erlaubt, begleitet ihn sein treuer Hund. Zwar bleibt das Woher und Wohin des Reiters unklar, doch ragt im Hintergrund eine Sicherheit verheissende Burg hervor. Technisch ist der Stich seit jeher unstrittig eine staunenerregende Meisterleistung, die sogar eine Korrektur am rechten Hinterhuf des Pferdes zu Grashalmen in die Komposition einzubeziehen weiss.

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