Auktion 289 : Graphik Alte Meister 12.9.2025

3023 Albrecht Dürer 1471 Nürnberg 1528 Fortuna (Das kleine Glück) Um 1495/1496. Kupferstich auf Bütten. 10,7×6,5 cm, Blattgrösse. In der linken Blatt- hälfte hellbraune Verfärbungen (Leimspuren?). Oben um ca. 5 mm beschnitten, die anderen drei Seiten knapp. Schätzung CHF 3000* Werkverzeichnisse  Schoch/Mende/Scherbaum 5. Meder 71/a oder b (v. d). Provenienz  Slg. William Bell Scott (1811–1890), London, Lugt 2607. Privatbesitz Deutschland. Als einer der ersten Künstler zeigt Dürer die Göttin Fortuna als Rückenakt auf einer Kugel. Ihr Balancieren ist Ausdruck der Labilität des Glücks. Ihr langer Stab gibt ihr hingegen Halt. Darüber hinaus hält sie einen Zweig der PflanzeMannstreu (Eryngium), wodurch die Darstellung der Fortuna genau genommen zu einem Sinnbild des schwankenden Liebesglücks wird. 3024 Albrecht Dürer 1471 Nürnberg 1528 Die Jungfrau mit der Birne 1511. Kupferstich auf Bütten. 15,9×11 cm, Blattgrösse. Brillanter, wunderbar kräftiger und kontrastreicher Druck. Abgesehen von einem winzigen vertikal verlaufenden Papiereinschluss in der Wolke über demTurm links imHintergrund und einer minimen Bereibung oben links in nahezu perfekter Erhaltung. Mit der umlaufend voll sichtbaren Plattenkante, teilweise mit schmalem Rändchen. Schätzung CHF 20000* Werkverzeichnisse  Schoch/Mende/Scherbaum 63. Meder 33/a (v. c). Provenienz  Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 17. Juni 2016, Los 28. Ausstellung  Bern 2020, Galerie Kornfeld, 100 Kunstwerke von um 1465 bis 2019, Galerie Kornfeld 100 Jahre in Bern, Kat. Nr. 6. Dürer war im Jahre 1511 auf die Herausgabe seiner Holzschnittfolgen «Die grosse Passion», «Die Apokalypse», «DasMarienleben» und «Die kleine Holzschnitt Passion» in Buchform konzentriert, was für ihn eine erhebliche finanzielle Kraftanstrengung bedeutete. An Kupferstichen entstanden in diesem Jahr lediglich die «Kreuzigung» für die «Kupferstichpassion» und das vorliegende Blatt. Tiefer als sonst ins Kupfer gestochen und daher in den besten Abdrucken ungewöhn- lich kontrastreich, zeigt Dürer Maria mit dem Jesusknaben in einer Landschaft. Die Architektur im Hintergrund erinnert an Bauten in Oberitalien. Jesus blickt ernst, um die Passion bereits wissend, auf den Betrachter und segnet ihn. Die Birne, die Maria für Jesu vorgesehen hat, ist wie auch der Apfel ein marianisches Symbol.

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