Auktion 288 : Edvard Munch - Meister der Druckgrafik 11.09.2025

823 Edvard Munch Løten 1863–1944 Oslo Meereslandschaft – Mystical Shore 1897. Holzschnitt auf Chinapapier. 37×56,8 cm, Druckstock; 45,2×61,2 cm, Blattgrösse. Unten rechts vom Künstler in Bleistift signiert «EMunch». Minime Atelierspuren. An der Oberkante durch ehemaligeMontierungen leicht ausgedünntes Papier. Sehr schöne Erhaltung. Schätzung CHF 60000* Werkverzeichnis  Gerd Woll, Edvard Munch, The Complete Graphic Works, Oslo 2012, Nr. 117/b/III (v. V). Provenienz  Slg. Prof. Dr. Curt Glaser (1879–1943), Berlin, verstei- gert bei Auktion Max Perl, Berlin, 19. Mai 1933, Los 1133, dort erworben von Slg. Arnold Budczies, Berlin, rückseitig mit dem Sammlerstempel. Ausstellungen  Frankfurt amMain 1952, Städelsches Kunstinstitut, Edvard Munch, Graphik, Kat. Nr. 61. Schwäbisch Hall 2007, Kunst- halle Würth, Edvard Munch – Zeichen der Moderne, ohne Kat. Nr. Der Holzschnitt «Meereslandschaft» gehört zu den wenigen druck- graphischen Arbeiten EdvardMunchs, die ganz ohnemenschliche Figuren auskommen. Im Zentrum steht eine karge, felsige Küsten- linie, die sich scharf vom stillen, flächigen Meer abhebt. Das Meer geht nahtlos in den Himmel über, nur eine Horizontlinie zeigt die Trennung. Im Himmel leuchtet der Vollmond, der sich im Wasser spiegelt. Die Landschaft ist einfach komponiert und doch voller symbolischer Tiefe. Die Darstellung beruht auf Eindrücken der nor- wegischen Küste, möglicherweise aus Åsgårdstrand, wo Munch häufig arbeitete. Doch es geht hier weniger um konkrete Topo­ graphie als um seelische Resonanz. Es ist ein Bild des Innehaltens, der inneren Ruhe – aber auch der Konfrontation mit der Leere. Die Tonplatte wurde mit der Rückseite des Druckstockes aus Eschenholz gedruckt. Der Drucker war Lassally in Berlin. Es wurde eine gütliche Einigung mit den Erben nach Curt Glaser, vertreten durch dieBerliner Kanzlei «S+NRechtsanwälte», getroffen. Der aktuelle Verkauf erfolgt mit demEinverständnis der Erben nach Curt Glaser und ist daher frei von jeglichen Ansprüchen. Die gütliche Einigungwurde in der Lost Art-Datenbank des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste vermerkt.

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