Auktion 288 : Edvard Munch - Meister der Druckgrafik 11.09.2025

782 Edvard Munch Løten 1863–1944 Oslo Vampir I – Vampire I 1895. Lithographie auf festem, gräulich-beigemVelin. 36,2×46,8 cm, Darstel- lung; 48,6×63,8 cm, Blattgrösse. Unten rechts vomKünstler in Bleistift signiert «Edv. Munch 1895». Blatt etwas im Papier gebräunt, mit leichtem Lichtrand, rückseitig mit Montierungsresten. In sehr guter Erhaltung. Schätzung CHF 150000* Werkverzeichnis Gerd Woll, Edvard Munch, The Complete Graphic Works, Oslo 2012, Nr. 40, eines der dort erwähnten Exemplare. Provenienz Slg. August Pape (1857–1922), Lübeck, dort 1916 erworben von Slg. Heinrich Stinnes (1867–1932), Köln, mit dem Sammlerstempel Lugt 4436 Aus dem Nachlass Stinnes von Carl Meder & Co, Berlin, 1933 vermittelt an Slg. Arnold Budczies, Berlin, rückseitig mit dem Sammlerstempel. Ausstellungen Frankfurt am Main 1952, Städelsches Kunstinstitut, Edvard Munch, Graphik, Kat. Nr. 19 Bremen 1970, Kunsthalle, Edvard Munch, Druckgraphik, Auswahl aus einer bremischen Privatsammlung, Kat. Nr. 25 Hamburg 2006, Kunsthalle, Edvard Munch, «… aus dem modernen Seelen­ leben», Kat. Nr. 207. «Vampir» (norwegisch «Vampyr») ist eines der zentralen Themen aus dem Lebensfries Edvard Munchs, das er zwischen 1893 und 1895 in sechs und in einer zweiten Phase zwischen 1916 und 1925 in zwölf Gemälden umsetzte. Im Jahr 1895 entstanden von der Darstellung zwei Graphiken: eine reine Litho- graphie sowie eine Lithographie, die zum Teil noch mit einem Holzschnitt kombiniert wurde, vgl.unser Los 176 aus demKatalog «100 Ausgewählte Kunst- werke». Munchs ursprünglicher Titel für dieWerkgruppe lautete «Liebe und Schmerz». Der Künstler lernte die Liebe in vielen Schattierungen kennen: Sie umfasste sowohl positive Aspekte wie Zuneigung, Anziehung und Erotik als auch nega- tive Seiten wie Eifersucht oder Verzweiflung. Die Liebe war für ihn die Verbin- dung von Leben und Tod, aber auch von Leben und Ewigkeit. Insofern nimmt der «Vampir» eine wichtige Scharnierfunktion im künstlerischen Kosmos Munchs ein. Die hier angebotene erste graphische Fassung gehört zu den grossen Selten- heiten in Munchs Graphikproduktion. Die Arbeit wurde in Paris konzipiert und dort wohl noch von Auguste Clot gedruckt.

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