Auktion 287 : Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts 11.09.2025

348 Ernst Ludwig Kirchner Aschaffenburg 1880–1938 Davos Adam und Eva mit Schlange und liegendem Reh 1925. Kaltnadel und Flächenätzung auf glattem Papier. 18,2×18,2 cm, Plattenkante; 25,6×23,4 cm, Blattgrösse. Unten rechts vom Künstler in Bleistift signiert und datiert «E L Kirchner 25», links bezeichnet «Probedruck», imUnterrand beschriftet «Zu Shaws Zurück zu Methusalem». Mit Reissnagellöchern in den oberen Ecken, ein kleines Löchlein amunteren Rand. Mit Atelierspuren und leichten Flecken, rückseitig Spuren einer alten Montierung. Insgesamt schöner Druck in Sepia. Schätzung CHF 6000 Werkverzeichnis  Gercken 1493/II (v. III). Bei dieser Radierung handelt es sich umeine Illustration zumersten Akt von Bernhard Shaws Theaterstück «Zurück zu Methusalem». Gercken sind bisher lediglich vier Exemplare dieses Druckes bekannt geworden, das vorliegende eingeschlossen. Die Platte befindet sich in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. 349 Ernst Ludwig Kirchner und die Frauen Spengler Aschaffenburg 1880–1938 Davos Bauernpaar mit Ziege – Kissenplatte 1919, Entwurf. Petit-point-Stickerei auf Stramin. Ca. 40×54,5 cm. Sauber und farb- frisch in der Erhaltung. Rückseitig schwarzer Samtstoff. Schätzung CHF 5000* Werkverzeichnis  Kornfeld 36, dort erwähntes Exemplar. Provenienz  Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern. Literatur  Hans Delfs (Hrsg.), Ernst Ludwig Kirchner, Der gesamte Briefwechsel, Zürich 2010. Ausstellungen  Davos 1999, Kirchner Museum, Die Pracht der Farben, Ernst Ludwig Kirchner, Textile Werke nach seinen Entwürfen, Bildteppiche von Lise Gujer und Bildstickereien, Kat. Nr. 43. Karlsruhe 2000, Badisches Landesmuseum, Ernst Ludwig Kirchner – LiseGujer, Textile Bilder. Amsterdam2001, StedelijkMuseum, Ernst Ludwig Kirchner – Tahiti in de Alpen (1918–1928). Sion 2003/2004, Musée cantonal des beaux-arts, D’Edmond Bille à Kirchner: Ruralité et modernité artistique en Suisse (1900–1930), Tf. 81. Biberach 2010/2011, Braith-Mali-Museum, Textile Werke nach Entwürfen von Ernst Ludwig Kirchner. Ab 1919 begann Kirchner Stickvorlagen für Kissen zu entwerfen. So schreibt der Künstler im Brief von der Stafelalp an die Frau seines Arztes Helene Spengler am 25. August 1919: «Heute sende ich Ihnen mit meiner Frau das Bild auf Stramin […].» (Delfs 782). Die Darstellung auf demKissen zeigt eine Szene auf der Stafelalp. Eine weitere Erwähnung eines Kissenentwurfs findet sich im Brief von Helene Spengler an ihre Tochter Lotte Grisebach-Spengler vom 3. April 1921: «Kirchner zeichnete ein Kissen für mich, ich mache nun eifrig Millionen Stickelchen. Ebbo [Eberhard Grisebach] möchte, dass Du in den Sommerferien hier ein gleiches stickst, ich stifte das Material, und wir beide sticheln dann umdieWette […].» (In: Kornfeld 36). Das vorliegende Kissen ist wohl auch von einer der Töchter der Familie Spengler gestickt worden. 350 Ernst Ludwig Kirchner und Gret Gujer Aschaffenburg 1880–1938 Davos und 1895 Zürich 1975 Der ins Horn blasende Hirte mit Ziegen – Kissenplatte 1924/1925,Entwurf.Petit-point-StickereiaufStramin–Kissenplatte.Ca.49,5×52,5cm. Sauber und farbfrisch in der Erhaltung. In der rechten oberen Ecke mit kleiner Fehl- stelle. Rückseitig dunkelgrüner Samtstoff. Schätzung CHF 5000* Werkverzeichnis  Kornfeld 46, dort erwähntes Exemplar. Provenienz  Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern. Literatur  Eberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner, Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, Abb. S. 251, . EberhardW. Kornfeld, E. L. Kirchner-Haus 1918–1923, Gut in den Lärchen, Bern 1996, Abb. S. 91. E. W. Kornfeld, Gut in den Lärchen, Die Geschichte eines Hauses in Frauenkirch, Bern/Davos 2004, ergänzte und erweiterte Auflage, Abb. S. 103. Ausstellungen  Basel 1979/1980, Kunstmuseum, Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 225. Davos 1988/1989, Ernst Ludwig Kirchner Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Werke 1917–1923, Kat. Nr. 75. Sion 2003/2004, Musée cantonal des beaux-arts, D’Edmond Bille à Kirchner: Ruralité et modernité artistique en Suisse (1900–1930), Abb. Tf. 81. Der Entwurf Kirchners zumKissen ist vermutlich ab 1924 zu datieren. Die Stickerei wurde wohl von Gret Gujer (1895–1975), der Schwester von Lise Gujer (1893–1967), gestickt.

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