Auktion 287 : Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts 11.09.2025
293 Alberto Giacometti Borgonovo 1901–1966 Chur Diego à la casquette (recto) – Jeune homme accoudé et études des têtes (verso) Um 1920. Bleistiftzeichnung auf festem Velin. 31×24,6 cm. Blatt mit unregelmässigen Rändern. Den Blatträndern entlang auf Japan aufgelegt. Unten links mit einem Tintenklecks, unten rechts mit Strichen in Feder in Tinte. Rückseitig mit handschriftlichen Notizen von Bruno Giacometti, dem Bruder des Künstlers. In tadelloser Erhaltung. Schätzung CHF 12500 Werkverzeichnis Echtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vomNovember 2021, liegt vor. Die Zeichnung ist imOnlineWerk- verzeichnis der Fondation Alberto et AnnetteGiacometti unter der Num- mer AGD 4380 registriert. Provenienz Nachlass des Künstlers. Slg. Bruno Giacometti, Zollikon. Privatsammlung Schweiz. Ausstellung Lugano 1990, Galleria Pieter Coray, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 9. Ein schelmenhaft wirkendes Porträt seines jüngeren Bruders Diego (1902–1985). Rückseitig mit drei Figurenstudien. 294 Alberto Giacometti Borgonovo 1901–1966 Chur Tête de Greti Amiet (recto) – Quatre esquisses de Greti Amiet (verso) 1920. Recto und verso je Silberstift auf kreidegrundiertem, festemPapier. 50,2×38,2 cm. Unten rechts vom Künstler in Bleistift signiert und datiert «Alb Giacometti / 1920». Links und rechts am Blattrand mit Reiss nagellöchlein und wenigen Atelierspuren. Am Blattrand entlang mit minimen Stockflecken und Griffknicken. In guter Erhaltung. Schätzung CHF 15000* Werkverzeichnis Echtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom Oktober 2017, liegt vor. Die Zeichnung ist im Online Werk- verzeichnis der Fondation Alberto et Annette Giacometti unter der Nummer AGD 3809 registriert. Provenienz Privatsammlung, Genf. Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 10. Juni 1971, Los 405, dort erworben von Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b. Literatur Reinhold Hohl, Alberto Giacometti, Stuttgart 1971. Ausstellungen Bern 1989, Kunstmuseum, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. EberhardW. Kornfeld], Kat. Nr. 202. Madrid 1990, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 6. Mailand/Mannheim 2000, Fondazione A. Mazzotta/Städtische Kunsthalle, Die Familie Giacometti, Abb. S. 180. Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de moderni- dad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 68, Abb S. 113. Bern 2003, Kunstmuseum, Hommage à E.W.K., Kat. Nr. 19. Die Zeichnung stellt Gret Flury dar, nicht zu verwechseln mit Greti Adam, der Adoptivtochter vonCuno Amiet. Mit Gret soll Albertowährend seinem Aufenthalt auf der Oschwand bei seinem Paten Cuno Amiet Ende März 1920 eine Ferienromanze gehabt haben: «Mit Gret […] bei Amiet auf der Oschwand, war es eine heisse Liebesbeziehung.» (In: Hommage à E.W.K., Ausstellungskatalog, Kunstmuseum Bern, 2003, Kat. Nr. 19). Das Blatt ist in der gleichen Technik ausgeführt wie eine Reihe von Sil- berstiftzeichnungen, dieGiacometti auf der Oschwand schuf. So schrieb er an Cuno Amiet in einem Brief vom 10. April 1920: «Nun bin ich endlich daheimnach dem vielen Reisen. […] Meine Sachen habe ich bekommen, nur habe ich den Silberstift oben vergessen, auf dem Tisch im Atelier […].» (In: Hohl S. 230).
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