Auktion 287 : Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts 11.09.2025

267 Edgar Degas 1834 Paris 1917 Deux danseuses dans la coulisse 1879/1880. Kaltnadel auf Bütten mit Wasserzeichen «Bekröntes Schild mit Löwe» und Teilen des Schriftzugs «ORIGINAL/BASTEDMILL/KENT», siehe Reed/Shapiro, Table of Watermarks, Nr. 11. 11,2×10 cm, Platten- kante; 17,8×11,5 cm, Blattgrösse. Mit leichten Atelierspuren, an der linken Kante eine kleine hinterlegte Papierstelle, am oberen und unteren Rand kleine Flecken, rückseitig mit Spuren einer alten Montierung. In sehr schöner Druckqualität und Erhaltung. Schätzung CHF 25000* Werkverzeichnisse  Reed/Shapiro 39/I (v. II). Delteil 23. Adhémar/ Cachin 36. Provenienz  Auktion Galerie Manzi-Joyant, Paris, 22.–23. November 1918, Estampes par Edgar Degas, aus Los 81–83, rückseitig mit dem Stempel der Vente Degas, Lugt 657. Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913b. Ausstellungen  Boston/Philadelphia/London 1984/1985, Museum of Fine Arts/Museumof Art/Arts Council of Great Britain –HaywardGallery, Edgar Degas: The Painter as Printmaker, Kat. Nr. 39. Vevey 1998, Musée Jenisch, Degas et Pissarro, Alchimie d’une rencontre, Kat. Nr. 59. In den Jahren 1879/1880 experimentierte der Künstler mit innovativen Techniken im Bereich der Druckgraphik. So verwendete er anstelle der herkömmlichen Kaltnadel auch Gas-Kohle-Stäbe, die in der Elektro­ industrie und in Bogenlampen verwendet wurden (auch «crayon éléctrique» genannt), oder Schmirgelstifte, um die Platte zu bearbeiten. Sein Ziel war es, die Bewegung der Tänzerin effektvoll darzustellen. Beim vorliegenden Blatt handelt es sich um ein Unikat: Es ist das einzige bekannte Exemplar im I. Zustand. Im II. Zustand sind laut Reed/Shapiro lediglich fünf Exemplare nachweisbar. Thematisch schliesst sich die Komposition an Degas’ berühmte Darstellungen von Tänzerinnen an, die er auch in einer Lithographie (Reed/Shapiro 38) und einer Aquatinta (Reed/Shapiro 47) realisiert, aber auch an die in dieser Zeit entstehenden Fächerbilder.