Auktion 287 : Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts 11.09.2025

208 Cuno Amiet Solothurn 1868–1961 Oschwand Frühlingslandschaft 1959. Öl auf Leinwand. 33×41 cm. Unten rechts vom Künstler monogrammiert und datiert «CA/59». Auf demoriginalen Chassis, in der alten Nagelung. Pastoser Farbauf- tragmit Krakelüren, mit wenigen, sehr kleinen Farbausbrüchen und kleinen Retuschen. In farbfrischer und stabiler Erhaltung. Schätzung CHF 15000 Werkverzeichnis  Online-Werkverzeichnis Cuno Amiet des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft, Zürich, Nr. 1959.12. Provenienz  Direkt vom Künstler an Privatsammlung Schweiz, durch Erbschaften an Privatsammlung Schweiz. Beim kleinen Bauernhaus mit Walmdach handelt es sich um das sogenannte «Lydia- haus», auch bekannt unter dem Namen «Näijere-Huus», in der unmittelbaren Nach- barschaft von Amiets Anwesen. Es ist das elterliche Haus von Amiets Adoptivtochter Lydia (geb. Friedli, 1896–1976). Im Vordergrund ist links ein Rosenbäumchen im Garten von Amiet zu erkennen. 209 Albert Anker 1831 Ins 1910 Die ältere Schwester mit schlafendem Kind Um 1885. Aquarell über Bleistiftzeichnung auf festem Velin. 9,2×12,8 cm. Oben links mit Stempelsignatur «Anker». Auf der Rückseite von Albert Ankers Tochter Cécile Du Bois-Anker als originale Arbeit des Künstlers authentifiziert. Farben leicht verblasst und mit minimem Lichtrand am unteren Blattrand. Rückseitig mit Resten einer alten Montierung. In guter Erhaltung. Schätzung CHF 6000 Provenienz  Slg. Emma Reinhart (1890–1966), Winterthur, durch Erbschaften an Pri- vatsammlung Schweiz. Literatur  Sandor Kuthy/Therese Bhattacharya-Stettler, Albert Anker, Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien, Basel 1995, vgl. Nr. 332. Das Werk stammt aus der Sammlung von Emma Reinhart, der jüngeren Schwester desWinterthurer Sammlers undMäzens Oskar Reinhart (1885–1965). Es zeigt ein bei Anker beliebtes Sujet: einMädchenmit einem schlafenden Kind. Eine ähnliche Szene stellt das Ölgemälde «Strickendes Mädchen, Kleinkind in der Wiege hütend» von 1885 dar (Kuthy/Bhattacharya Nr. 332). 210 Albert Anker 1831 Ins 1910 Seeländerbauer beim Zeitungslesen 1904. Aquarell auf festem Aquarellpapier. 35,4×25,2 cm. Unten links vom Künstler signiert und datiert «Anker/1904». Im Papier minim gebräunt und mit leichtem Licht- rand. Links neben dem Kopf ein kleiner Fleck. Den Blatträndern entlang mit Spuren einer alten Montierung. In sehr guter Erhaltung. Schätzung CHF 25000 Provenienz  Direkt vom Künstler an Rudolf Weiss, Bern (1864–1920), rückseitig vermerkt «R. Weiss», durch Erbschaften an Privatsammlung Schweiz. Ausstellung  Ins 1985, Sporthalle, Albert Anker, Der Maler und sein Werk, Gemälde- ausstellung aus Anlass des 75. Todestages, Kat. Nr. 298. Anker stellt auf dem vorliegenden Aquarell eine typische Darstellung eines Pfeife rauchenden, lesenden Bauern aus dem Seeland dar. Obwohl das Bildnis porträthaft wirkt, ging es dem Künstler weniger darum, eine bestimmte Person zu malen, als vielmehr das Bild eines Bauern bei einer geruhsamen Beschäftigung zu zeigen. Die wiedergegebene Person war gewiss wichtig, doch Anker erlaubte sich, sie zu typi- sieren (In: Sandor Kuthy, Albert Anker 1831–1910, Das künstlerische Werk, in: Ausstellungskatalog Seedamm-Kulturzentrum Pfäffikon SZ, Bern 1991, S. 16).

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